Samstag, 30. Oktober 2010

Unplattbar...

...war mein Fahrrad nun doch nicht! Das ändert sich aber ab heute, denn auf dem Weg zu unserm schönen Wochenmarkt hatte der Schlauch am Hinterrad meines Fahrrads auf einmal die herrliche Herbstluft geschnuppert und zwang mich somit, meinen Weg zu Fuß fortzusetzen. Das war gar nicht so einfach das Rad zu schleppen, denn das Rad bewegte sich nicht mehr. Also ging ich nicht zum Blumenhändler, sondern zum Fachmann für Fahrräder! Dort wird es wieder fit und "unplattbar" gemacht.
Früher hätte ich so was selbst repariert. Nun merke ich, dass ich doch nicht mehr 60 bin!!!
Dankbar bin ich, dass ich nicht gestürzt bin, sondern rechtzeitig merkte, was los war!!!

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Jeder auf seine Art

Es war einmal ein Gaukler, der tanzend und springend von Ort zu Ort zog bis er des unsteten Lebens müde war.

Da gab er alle seine Habe hin und trat in das Kloster zu Clairveaux ein. Aber weil er sein Leben bis dahin mit Springen, Tanzen und Radschlagen zugebracht hatte, war ihm das Leben der Mönche fremd, und er wusste weder ein Gebet zu sprechen noch einen Psalter zu singen. So ging er stumm umher, und wenn er sah, wie jedermann des Gebetes kundig schien, stand er beschämt dabei: Ach, er allein, er konnte nichts. "Was tu ich hier?" sprach er zu sich, "ich weiß nicht zu beten und kann mein Wort nicht machen.
Ich bin hier unnütz und der Kutte nicht wert, in die man mich kleidete."

In seinem Gram flüchtete er eines Tages, als die Glocke zum Chorgebet rief, in eine abgelegene Kapelle. "Wenn ich schon nicht mitbeten kann im Konvent der Mönche", sagte er vor sich hin, "so will ich doch tun, was ich kann."

Rasch streifte er das Mönchsgewand ab und stand da in seinem bunten Röckchen, in dem er als Gaukler umhergezogen war. Und während vom hohen Chor die Psalmengesänge herüberwehen, beginnt er mit Leib und Seele zu tanzen, vor- und rückwärts, links herum und rechts herum. Mal geht er auf seinen Händen durch die Kapelle, mal überschlägt er sich in der Luft und springt die kühnsten Tänze, um Gott zu loben.

Ein Mönch war ihm aber gefolgt und hatte durch ein Fenster seine Tanzsprünge mitangesehen und heimlich den Abt geholt.Am anderen Tag ließ dieser den Bruder zu sich rufen. Der Arme erschrak zutiefst und glaubte, er solle des verpassten Gebetes wegen gestraft werden. Also fiel er vor dem Abt nieder und sprach: "Ich weiß, Herr, dass hier meines Bleibens nicht ist. So will ich aus freien Stücken ausziehen und in Geduld die Unrast der Straße wieder ertragen." Doch der Abt neigte sich vor ihm, küsste ihn und bat ihn, für ihn und alle Mönche bei Gott einzustehen: "In deinem Tanze hast du Gott mit Leib und Seele geehrt. Uns aber möge er alle wohlfeilen Worte verzeihen, die über die Lippen kommen, ohne dass unser Herz sie sendet."

Eine französische Legende
aus: Beim Wort genommen. Ein Andachtsbuch,
herausgegeben von H.M. Lübking/Günter Törner

Familienwochenende Lüdenscheid-Köln


Blick aus dem Gemeindehaus
Das Buffett war toll gestaltet
Um 8 Uhr ging es mal wieder auf große Reise. Erstes Ziel war Lüdenscheid, denn dort feierten wir ab 12 Uhr den 70. Geburtstag von Friedrich-Wilhelms Schwester Edelgard. Mit einem Riesentopf voll "Hannemamas Partysuppe" kamen wir auch pünktlich in einem sonnigen Lüdenscheid (meistens regnete es, wenn wir zu Besuch waren!) an. Alle Kinder mit wiederum ihren Kindern und Freunden gestalteten den Nachmittag. Alle Verwandten haben dazu beigetragen, dass Edelgard bei entsprechender Wetterlage in "die Luft" gehen kann. Mit einem Heißluftballon wird sie also in naher Zukunft Lüdenscheid und Umgebung von oben sehen können. Edelgard ist eine junggebliebene "Urgroßmutter"! Als Überraschungsgäste kamen 2 ihrer Tageskinder aus früheren Zeiten.
Edelgard und Schwester Ursula
hier fühlt sich Mia wohl

Til der Waffelbäcker

Opa schaut mit Til Playmobilspielsachen an
Gegen 18 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Köln. In gut einer Stunde landeten wir bei Michael und Linda und den Kindern Til und Mia, die schon sehnsüchtig auf uns warteten. Im Mai hatte ich sie zum letzten Mal gesehen und in den 5 Monaten hat sich vor allen Dingen Mia wieder sehr verändert. Aber eins ist geblieben: Mia isst für ihr Leben gern. Kaum sitzen wir am Tisch, faltet sie die Hände und verkündet lautstark: "Beten!".
Am Sonntag genossen wir die Zeit bis zum späten Nachmittag mit ihnen.  Til beschäftige sich in der Küche als Waffelbäckermeister. Und nachdem Mia ihren Mittagsschlaf beendet hatte gab es einen schönen Kaffee mit leckeren Waffeln. Gegen Abend machten wir uns wieder auf den Heimweg. War einfach schön bei euch allen!!!

Schreckensnachricht aus Uganda


Kamuli (Uganda) – Es sind Bilder wie aus einem Horror-Film: Ein Mann zeigt seine Hände und Füße, die knorrig und regelrecht verfault erscheinen. Die Haut hat eine unnatürliche graue Farbe.
Der Mann heißt Anatoli Alemo, ist 40 Jahre alt und stammt aus dem Kamuli-Distrikt im Osten von Uganda.
Dort wütet seit Monaten eine Ekel-Epidemie, an der schon 20 Menschen gestorben sind. Mehr als 20 000 Bewohner sind infiziert, meldet cbsnews.com.
Die Krankheit wird von einem Sandfloh namens Tunga penetrans ausgelöst. Das Weibchen dringt in den menschlichen Körper ein, meist über die Füße. Oder es bohrt sich unter die Zehennägel.
Sind die ein bis zwei Millimeter großen Tiere erst mal in den Körper eingedrungen, ernähren sie sich vom Blut. Sie können auf bis zu zwölf Millimeter Größe anwachsen und lassen das umliegende Gewebe und Körperteile regelrecht verrotten.
Die Behörden des Landes sind alarmiert. Gesundheitsminister James Kakooza warnte, dass kleine Kinder durch die Parasiten sterben können. Aber auch Erwachsene sind gefährdet, deren Immunsystem geschwächt ist oder die bereits an anderen Krankheiten leiden und ältere Menschen.
„Wir sind dabei, die Epidemie zu bekämpfen und ich denke, dass wir die Flöhe in der nächsten Zeit ausrotten können“, sagt Kakooza. Die Regierung hat dafür rund eine Million Dollar zu Verfügung gestellt.
Doch derzeit lauern die Biester noch überall, vor allem in sandigen, schmutzigen Bereichen. Betroffen sind vor allem 12 Distrikte, dort, wo die hygienischen Bedingungen schlecht sind.
„Wir sagen den Leuten, dass sie spezielle medizinische Seife zum Waschen benutzen sollen. In infizierten Bereichen sollten sie die Flöhe mit Paraffin oder Benzin abtöten.“
Doch nicht immer ist es so einfach. In den ländlichen Gebieten glauben manche Einwohner, dass sie verhext oder verflucht wurden. „Ich leide seit drei Jahren an der Krankheit“, sagt Dakaba Kaala (60). „Ich habe zwei Kinder dadurch verloren. Mein Nachbar hat mir die Flöhe geschickt, weil er mein Land haben will.
Auf dieser Karte ist Kamuli, der Distrikt dieser Epidemie zu sehen

Freitag, 22. Oktober 2010

Zum Staunen

Gebet einer Medizinstudentin

Alles an mir hast Du, o Herr,
so wunderbar gestaltet –
der Mensch ist staunenswert
und voller kleiner Wunder!
Dir allein sei mein Dank geweiht!

Mein Organismus besteht aus
60 Billionen Zellen uns aus 1027 Atomen
(mit 1021 Erbsen wäre die ganze Erde
30 cm hoch bedeckt).

Mein Herz schlägt etwa 75mal pro Minute,
das sind am Tag rund 100.000 Schläge.
Dabei werden in jeder Minute 5 Liter,
in einer Stunde 300 Liter,
an einem Tag 7.200 Liter Blut befördert
(in 24 Stunden würde mein Herz
36 Badewannen voll Flüssigkeit pumpen).

Alle meine Blutgefäße haben eine
Gesamtlänge von 400.000 Kilometern
(das entspricht dem 10fachen Erdumfang).

Meine Lederhaut, ein Bestandteil der Haut,
ist so dehnbar und widerstandsfähig,
dass ein Streifen von 3 Zentimetern Breite
das Gewicht meines ganzen Körpers tragen könnte.

Mein Großhirn enthält mehr als 40 Milliarden
Nervenzellen, die aneinandergereiht eine Länge
von 500.000 Kilometern ergeben würden
(die mittlere Entfernung von der Erde
zum Mond beträgt 384.000 Kilometer).

Vieles an unserem Körper, Herr,
lässt sich durch Zahlen und Fakten ausdrücken,
aber so wichtige Dinge wie unsere Sehnsucht
nach Dir oder die Liebe zu einem Menschen,
die Bange Ungewissheit vor dem Morgen
oder der Schmerz in Trauer oder Krankheit
lässt sich nicht mit Messgeräten bestimmen.

Herr, größer als all die Geheimnisse
unseres Organismus ist das Geheimnis
Deiner Menschwerdung,
ist das Mysterium Deines Leidens
und Deiner Auferstehung.

Beeindruckender als
all die wundervollen Abläufe
in unserem Körper
ist Dein wunderbares Handeln
an Deinen Geschöpfen,
die Du in Liebe stets neu erschaffst.

Faszinierender als das Zusammenspiel
Der Organe ist Dein Wirken
In dieser Welt und Dein Mühen
Um einen jeden von uns.

Herr, Du selbst bist
Das eigentliche Wunder,
das ich niemals ergründen kann:
Deine Dreieinigkeit in Deiner Dreifaltigkeit,
Deine Menschwerdung in Deiner Gottheit,
Deine unaufhörliche Liebe.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Was ist Boßeln?


Im letzten Blog erwähnte ich das Boßeln. Hier nun eine Erklärung für dieses schöne Spiel in der freien Natur auf den Straßen im Oldenburger Land und Friesland.
Boßeln ist ein traditioneller friesischer Volkssport für alle Altersgruppen, der auf öffentlichen Wegen und auf wenig befahrenen Landstraßen gespielt wird.
Aufgeteilt in zwei Mannschaften sollten mindestens 8 Personen am Boßeln teilnehmen. Auch Kinder können mitspielen oder werden in Kinderwagen mitgenommen.

Bei einem Spaziergang mit Bollerwagen kegeln (boßeln) nun die Teilnehmer nacheinander die beiden Boßelkugeln vor sich her, wobei jeder Werfer versucht, die größte Weite zu erreichen.

Die Stimmung steigt immer dann, wenn ein Punkt (Schoet) erzielt worden ist.
Am Ende der Strecke gewinnt die Mannschaft mit den meisten Schoets und um den Sieger zu feiern gibt es in einem gemütlichen Landgasthof ein geselliges Abschlussessen mit "open end".

Übrigens, beim Boßeln gibt es keine Verlierer und wenn doch, dann nur gute!

Und wer jetzt damit anfangen möchte, kann sich unter dem nächsten Link seine Kugel bestellen!

Kohltourhauptstadt und Übermorgenstadt Oldenburg...



...gut für Kohltourtouristen!
Hier in Oldenburg geht man auf Kohlfahrt, denn Grünkohl war schon immer Mode. Wer allerdings damit angefangen hat und wo genau das erste Mal eine Kohlfahrt stattfand, lassen sich heute nicht mehr ermitteln.
Fest steht, das heute immer mehr Menschen die Freuden des Landlebens und die Genüsse der Region entdecken.
Auch die Ursprünge des Grünkohls sind nicht festzumachen. Die einen sagen, dass er vom Meerkohl abstammt und wiederum andere sagen, dass er ursprünglich aus dem antiken Griechenland käme und von dort sich dann als Gemüse zuerst im alten Rom und dann weiter über die Alpen bis in den Norden ausbreitete.
Sicher ist: Ob in den Südstaaten der USA, in Spanien, Skandinavien oder in der Schweiz - so ziemlich überall auf der Welt verzehrt man Grünkohl.

Mal blanchiert als feinen Salat, oder als geschmorte Beilage zu Geflügel oder Fisch und hier in Oldenburg eben mit Zwiebeln und Geräuchertem gekocht zu Pinkel und Kartoffeln - so war das schon immer.
Schon immer hat man auch im Winter die Kohlfahrt unternommen.
Schriftlich belegt sind solche Fahrten für den Anfang des 19. Jahrhunderts, damals zog man mit dem Pferdeschlitten zum Schlemmen vor die Stadt. Heute nimmt man eher den Bollerwagen und boßelt.
unsere Gemeindekinder-leckerlies

Eine Kohlfahrt funktioniert fast von allein. Mit den richtigen Leuten und dem richtigen Ziel kann eigentlich nichts schiefgehen. Doch ganz so einfach ist es wohl auch wieder nicht. Wie eine gute Geschichte braucht auch eine Kohltour eine gewisse Dramaturgie.
Aber: Halb so wild! Denn im Internet auf www.kohltourhauptstadt.de erfährt man alles über Kohl, Kohltouren und die Kohltourhauptstadt Oldenburg. Ihr findet das nordisch? Ich auch!
Unter www.facebook.com/gruenkohl gibts auch was.

unser schöner Bollerwagen
und die Vorhut.
Meine letzte Kohlfahrt, die schon einige Jahre zurückliegt, überstand ich mit einem doppelten Beckenbruch, Wirbelbruch und einem mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt dem 6 Wochen im häuslichen Pflegebett folgten. Ich war auf einem vereisten Straßenstück kurz vor dem Ziel ins Rutschen gekommen. Das Schönste an dieser Zeit waren die Wochen mit Miriam, die mich rundherum so prima versorgte, weil mein Mann den gebuchten Urlaub wahrgenommen hatte. Da ich ja gut versorgt war, hab ich ihn gern an die Nordsee ziehen lassen!!!:-) Frauen unter sich können viel Spass haben!


Wer jetzt Lust dazu bekommt und keinen Bollerwagen zur Verfügung hat, keine Bange denn es gibt ja echte Kohlprofis, die sich gerne um Details kümmern. Auf der www.kohltourhauptstadt.de findet ihr nicht nur die Bollerwagen zu Ausleihe, sondern auch sonst alles was ein Kohltouristenherz so mag.

Hier noch ein Grünkohlrezept nach Westfälischer Art, wie ihn mein Allerliebster am liebsten isst.
Grünkohl mit gezuckerten Kartoffeln

Sonntag, 17. Oktober 2010

Der kluge Hase - Märchen aus Afrika

Wundervolles Märchenbuch, zauberhaft illustriert 21244 Buchholz i d Nordheide Bild 1Vor vielen Jahren lebten in einem Land, in dem es noch keine Menschen gab, alle Tiere glücklich miteinander. Sie stritten nie, und keines fraß das andere auf.
Dann erschien eines Tages Bruder Löwe im Wald. Er war sehr eingebildet und sehr stark, und bald begann er mit den Tieren zu streiten, um ihnen zu zeigen, dass er mehr galt als sie. Es dauerte nicht lange, so tötete er sogar einige der Tiere.
Die Tiere waren sehr empört über den Löwen; aber weil er so stark war, wagten sie nicht, sich zu beklagen. Sie wussten nicht, was sie tun sollten. Eines Tages setzte sich Bruder Löwe selbst zum König ein und machte Bruder Schakal zu seinem Ministerpräsidenten.
Bruder Schakal war bei den andern Tieren nicht mehr beliebt als Bruder Löwe. Er war ein Schmeichler und zugleich ein großer Feigling. Immer erzählte er dem Bruder Löwen das, was dieser gerne hörte und ihm am besten gefiel. Bruder Schakal hatte jetzt eine gute Zeit.
Eines Tages beschloss Bruder Löwe, dass jedes der Tiere abwechselnd ihm an den Abenden eine heiße Mahlzeit zu bereiten hätte. Er schickte Bruder Schakal in den Wald, um diesen Entschluss zu verkünden. Bruder Schakal nahm eine große Trompete, blies laut drauf, während er im Land hin und her spazierte, und verbreitete den Befehl des Löwen.
Die Tiere waren so zornig, dass sie in der Nacht gar nicht zum Schlafen kamen; aber nicht eines wagte es, sich gegen den Löwen zu erheben und ihm die Zubereitung der Mahlzeit zu verweigern. Bruder Schakal spazierte durch das ganze Land, blies auf seiner Trompete und rief seine Botschaft aus. Niemand erhob Einwand. Von nun an erhielt Bruder Löwe jeden Abend einen feinen Braten. Er fraß ihn in seiner Höhle und dachte, was für ein hochgestellter und mächtiger Bursche er doch war. Bruder Schakal saß neben ihm und lobte ihn bis in den Himmel, in der Gewissheit, dass ein Teil der Mahlzeit ihm zufallen werde, sobald Bruder Löwe gesättigt war.
Schließlich hatten alle Tiere dem Löwen eine Mahlzeit bereitet, nur sein Bruder Hase noch nicht. Er saß friedlich mit Weib und Kindern in seinem Haus, als Bruder Schakal die Straße daherkam und laut auf seiner Trompete blies.
»Bist du hier, Bruder Hase?« schrie er. »Ja, ich bin hier«, antwortete Bruder Hase gelassen. »Hast du den Befehl des Löwen befolgt?« »Welchen Befehl, Bruder Schakal?« fragte Bruder Hase, als ob er nichts davon wüsste. »Nun, du bist an der Reihe, dem Löwen heute Abend die Mahlzeit zu bereiten«, antwortete Bruder Schakal, und er grinste über das ganze Gesicht. »Sie muss gut zubereitet sein, das sage ich dir, oder Bruder Löwe wird dich samt Frau und allen Kindern auffressen Also beeile dich, und tu deine Pflicht!« »Gut, Bruder Schakal«, entgegnete Bruder Hase. »Geh und sag deinem Herrn, dass ich pünktlich dort sein werde mit seiner Mahlzeit.«
Darauf nahm er einen mit Wasser gefüllten Eimer und leerte ihn aus, so dass das Zimmer unter Wasser stand und Bruder Schakal nasse Füße bekam. Sehr verdrossen über seine nassen Füße, ging Bruder Schakal fort, während er lächelnd zu sich selbst sagte: »Der kleine Hase wird niemals imstande sein, den großen Löwen ausreichend zu versorgen. Er wird selber aufgefressen werden. Freilich, er wird bloß ein kleiner Bissen sein, aber ein zarter, wohlschmeckender Bissen wird er sein!«
Mittlerweile schrubbte der Hase friedlich sein Haus und sang vergnügt vor sich hin.
Da öffnete sich die Tür, und Frau Hase mit ihren Kindern kam herein. Sie hielten alle die Taschentücher vor ihre Augen und weinten bitterlich.
»Was habt ihr denn? Was ist denn los?« fragte Bruder Hase höchst erstaunt.
"O Jammer !« wimmerte Frau Hase. "Wir haben gehört, was Bruder Schakal gesagt hat Nun wird Bruder Löwe uns alle auffressen, denn woher sollten wir eine Mahlzeit nehmen, die ihm genügen könnte?«
»Mach dir keine Sorge«, sagte Bruder Hase tröstend. "Und ihr Kinder seid jetzt ruhig! Nur keine Angst! Der Löwe wird weder euch noch mich auffressen.«
Daraufhin bat Bruder Hase um eine Schüssel warmen Wassers, wusch sich sorgfältig, zog sein bestes Gewand an, wählte die schönste Krawatte, zwirbelte die Enden seines Schnurrbarts auf und verließ das Haus mit seinem Wanderstock unterm Arm.
Als die anderen Tiere den Hasen so herausgeputzt sahen, rannten sie vor ihre Türen und riefen: »Bruder Hase, wohin gehst du denn in deinen besten Kleidern?«
»Guten Abend, meine Freunde«, antwortete Bruder Hase. »Ich bin auf dem Weg zum Löwen und hoffe, ihn zur Vernunft zu bringen. Bruder Schakal ist soeben bei mir gewesen, und wenn wahr ist, was er sagt, muss Bruder Löwe seinen Verstand verloren haben.« »Oh, geh nicht in die Nähe dieses fürchterlichen Kerls!« baten alle Tiere. »Du wirst bestimmt aufgefressen werden.«
Aber Bruder Hase zwirbelte seinen Schnurrbart, schwang seinen Wanderstock und ging gelassen den Weg weiter, der zur Höhle des Löwen führte.
Sobald er von den anderen Tieren nicht mehr gesehen werden konnte, raufte er sein Haar, löste den Krawattenknoten und wälzte sich im Staub; schließlich sah er aus wie ein Wanderer, der von Wegelagerern überfallen und geschlagen worden war. Dann ging er direkt auf die Höhle des Löwen zu.
Bruder Löwe saß in seinem Wohnzimmer. Er war schrecklich erzürnt, weil seine Mahlzeit sich verspätete. Als er den Hasen durch die Tür hereinkommen sah, brüllte er:
»Was soll das bedeuten? Wie kannst du es wagen, mich auf mein Abendessen warten zu lassen? Jetzt werde ich dich auffressen!«
Und er öffnete seinen Rachen so drohend weit, dass Bruder Schakal heimlich hinaus schlich, um soviel Abstand wie möglich zwischen sich und seinen Herrn zu legen.
Bruder Hase jedoch bewegte sich nicht von der Stelle Er blickte mit dem traurigsten Gesicht auf den Löwen und sagte in schmerzlichem Ton:
»Bruder Löwe, bitte vergib mir, es ist nicht meine Schuld. ich hatte solch herrliche Mahlzeit für dich. Frau Hase bereitete sie selbst mit größter Sorgfalt, und sie ist eine hervorragende Köchin. Aber als ich dieses delikate Essen zu dir trug, kam ein großer, gewaltiger Löwe aus dem Gebüsch und nahm mir alles weg. Ich sagte ihm, es sei für dich bestimmt und du seiest der König aller Tiere, aber er brüllte nur noch lauter und meinte, er sei der einzige König hier. Er trug mir auf dir das mitzuteilen; dann verschlang er das ganze Essen.«
Bruder Löwe hob ein schreckliches Brüllen an und schlug mit seinem Schwanz auf den Boden. »Wo ist dieser Kerl, der sich selbst König der Tiere nennt?« brüllte er. »Zeige mir sein Versteck! Führe mich dorthin! Ich werde ihn in Stücke zerreißen!«
»Damit drohte ich ihm bereits«, erklärte Bruder Hase, »aber er lachte mich nur aus."
So begaben sich die beiden auf den Weg, um das Versteck des schuftigen Löwen zu finden. Der Hase rannte voraus, und Bruder Löwe stapfte hinter ihm drein. Bald kamen sie zu einem tiefen Loch, das war vollgefüllt mit Wasser. Hier blieb der Hase stehen.
»Dein Feind wohnt in diesem Loch, Bruder Löwe. Ich wage mich nicht näher heran, weil ich so klein bin. Aber wenn du dich niederbeugst und in das Loch hineinschaust, wirst du ihn sehen. Gib acht, dass die fürchterliche Bestie nicht herausspringt und dich auffrisst «
Der Löwe trat an den Rand des Loches. Er blickte hinein und sah sein eigenes Spiegelbild im Wasser.
»So! Da bist du!« brüllte er und fletschte seine Zähne.
Der Löwe im Wasser tat dasselbe.
»Ich werde dich in tausend Stücke zerreißen!« donnerte Bruder Löwe, der mit immer größerer Wut seinen Feind anstarrte.
Der Löwe im Wasser tat dasselbe.
In seinem Zorn beugte sich Bruder Löwe tief nieder, um den Schurken zu packen; dieser machte sich ebenfalls zum Angriff bereit. Bruder Löwe sprang gegen seinen Feind, und - plumps! fiel er in das Wasser. Erst jetzt begriff er, dass Bruder Hase ihn überlistet hatte.
Bruder Löwe hatte große Mühe, um sich zu retten, aber die Seiten des Loches waren so steil, dass er allein nicht heraus- klettern konnte.
Bruder Hase bürstete seine staubigen Kleider aus, zwirbelte seinen Schnurrbart hoch und begab sich auf den Heimweg, indem er seinen Wanderstock schwang und dazu sang:
»Holderie und holderei!
Von dem Löwen sind wir frei !«

BILDamSONNTAG

Komm mit ans Meer!

Samstag, 16. Oktober 2010

Es ist nur ein Augenblick - aber meine Seele wird beschädigt

Es ist nur ein Augenblick
-aber meine Seele wird beschädigt

Es ist nur ein Augenblick
- aber meine Seele wird lebendig


Der neidische Seitenblick
Der sorgenvolle Tunnelblick
Der geile Anblick
Der zornige Strafblick
Der belastende Rückblick
Der besorgte Ausblick
Der eifersüchtige Kontrollblick
Der schamlose Einblick
Der religiöse Rundumblick

Damit seine Seele nicht beschädigt wird, ruft der Psalmbeter zu Gott:
„Halte meine Augen davon ab, nach Nichtigem zu schauen.“
Psalm 119,37
 
Der hoffnungsvolle Aufblick
Der geschenkte Glaubensblick
Der staunende Osterblick
Der zuversichtliche Weitblick
Der liebende Seitenblick
Der dankbare Rückblick
Der zärtliche Augenblick
Der vertrauende Kinderblick
Der erwartungsvolle Gebetsblick

Damit seine Seele lebendig wird, ruft der Psalmbeter zu Gott:
„Öffne mir die Augen, dass ich sehe die Wunder an deinem Gesetz.“
Psalm 119,18
„Meine Augen sehnen sich nach deinem Heil und nach dem Wort deiner Gerechtigkeit.“
Psalm 119,18


Gastfreundschaft...

...ist nichts Angelerntes.
Aus Büchern holt man sie nicht.
Gastfreundschaft
ist eine innere Einstellung,
offen zu sein und sich mitzuteilen.
Gastfreundschaft
gehört zum Geheimnis
des wahren Menschseins.

Immer wieder freuen wir uns über Besuch und heute machten die Wippermänner aus Lüdenscheid auf der Reise nach Dänemark bei uns eine ausgiebige Frühstückspause. Danias Freundin und zwei süße Hundewackel komplettierten die Runde.
Wer bin ich?
Ich bin's!

Mein Urlaub ist gerettet dank gespeicherter pdf!

und ich bin das Schönste Schoßhündilein

Freitag, 15. Oktober 2010

Weihnachtsbäckerei - für Miriam und Matthias

 In 43 Tagen ist der 1. Advent und da aus Erfahrung Pakete bis zu 6 Wochen nach Uganda unterwegs sind haben wir den 15. Oktober kurzerhand zum Backtag erklärt. 5 Bleche hat mein lieber Mann heute gebacken, denn das "Berliner Brot" ist seine Spezialität. Dies ist, trotz des Namens, eine printenähnliche Spezialität aus dem Bergischen Land, das rechtsrheinisch rund um Wuppertal und Köln liegt! 
Und mein Schatz kommt ja aus Lüdenscheid. Das Ergebnis könnt ihr hier sehen. Eine Kalorienbombe übrigens, aber schmeckt unwahrscheinlich gut. Mit dem obligatorischen Adventskalender von Andere Zeiten gehen also nächste Woche die "Pakete" auf große Reise nach Uganda und Spanien, damit zum 1. Advent am 28. November sich unsere Kinder über heimatliche Kostbarkeiten freuen.
muss noch auf dem heißen Blech  geschnitten werden!

6 kg sind ein beachtlicher Berg

Hurra, die Kiste ist voll!

Dies und Das aus Lahr

Blick vom Balkon aus - Sonnenuntergang
Ich freu mich jedes Mal, wenn ich meine Mutter in Lahr besuchen kann und es ihr immer noch recht gut geht mit ihren 83 Jahren. Sie wohnt am Waldrand und aus ihrer Wohnung  bzw. vom Balkon hat man einen fantastischen Blick über die Stadt bis hin zu den Vogesen.
Auf meinem täglichen Spaziergang zieht es mich auch immer wieder in den Wald, wo ich als Kind oft spielte und auch mit meinem blinden Vater über Stock und Stein kletterte.


Dieser Stubentiger besucht immer wieder meine Mutter
Waldkindergartenlaube
Am Schützenplatz - mein 2. Zuhause am Waldrand
Fundstücke und wo steckt der Regenschirm?

ein typischer Kleingarten
Diesen Balkon liebe ich! Eine süße Wohnung unterm Dach
Heute Waldkindergarten, früher Mutters  Kleingarten 

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Des Kaisers neue Kleider - Theater Laboratorium

Pavel Möller-Lück ist gebürtiger Eutiner!
Letzten Freitag war es mal wieder so weit. Mein Mann und ich besuchten das Theater Laboratorium
Ich kann es kaum mit Worten beschreiben, wie faszinierend es ist, in diesem Theater Pavel Möller-Lück zu erleben.
Egal, ob das "die Bremer Stadtmusikanten", "vom Fischer und seiner Frau",  "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" oder wie letzte Woche "Des Kaisers neue Kleider"sind, man wird jedesmal überrascht, wie Pavel Möller-Lück diese Stücke rüberbringt. Er schafft eine begeisternde Kombination aus Schauspiel, Erzählung und Figurentheater, die ihresgleichen sucht.
Letzten Freitag sorgte er sogar dafür, dass die Fußballbegeisterten Zuschauer in der 1/2 stündigen Pause über den Beamer das Spiel Deutschland:Türkei verfolgen konnten.


Des Kaisers neue Kleider eine Satire nach H.C. Andersen


Morten Möllerup und Mogens Mullewent. Zwei Lebenskünstler in einem kleinen Loft. Im Kopenhagen der 30er Jahre.

Alles wird kleiner in Dänemark. Nur die Garderobe des Kaisers wird immer größer. Und nun wird auch noch die Komische Oper geschlossen. Es reicht!
Möllerup und Mullewent beschließen, ihre Fähigkeiten in den Dienst des Kaisers zu stellen. Sie geben sich als Modeschöpfer aus. Der Kaiser kommt ins Atelier. 
Eine herrliche clowneske Gaunerei beginnt, anderen Ende der Kaiser nackt da steht. Erinnerungen an „Der Clou“ werden wach.
Spiel: Pavel Möller-Lück & Jonathan Went 
Inszenierung: Burkhart Siedhoff, Barbara Schmitz-Lenders 
Figuren: Mechtild Nienaber, Barbara Schmitz-Lenders 
Bauten: Tobias Lahode
90 Minuten + Pause (ab 8 Jahren)
„Was für ein Kaiser! Damit haben die Zuschauer nicht gerechnet.
(...) Puppen stellt man sich klein vor. Aber doch nicht 1,60 Meter groß!
Mit schütterem Haar, Knollennase und Sonnenbrille ist diese Puppe von Mechtild Nienaber ein echter Knaller.“

Nordwest-Zeitung (Simone Wiegand)

Die Bremer Stadtmusikanten
Während der Aufführung der Bremer Stadtmusikanten mit Pavel Möller-Lück im TheaterLaboratorium in Oldenburg kommt neben Esel, Hund, Katze und Hahn unerwartet ein Schmetterling auf die Bühne und sorgt für Verwirrung.



Der kleine Herr Winterstein
Die Geschichte einer Andersartigkeit
Plötzlich war er da. In meinem kleinen Zimmer stand er an meiner Schreibmaschine. 
Er kam aus meinen Gedanken, ist meine Romanfigur. Ich hatte gerade begonnen, ein Buch über ihn zu schreiben. 
Über Roman Winterstein, den berühmten jüdischen Geiger. Er erzählt mir seine Lebensgeschichte, und zusammen tauchen wir ein in das Berlin der 40er Jahre.
Zart und leise wird die Geschichte einer Andersartigkeit erzählt. 
Für Kinder eine erste, vorsichtige emotionale Berührung mit einem schwierigen Thema, welches exemplarisch an einem
Schicksal festgemacht wird. Für Erwachsene mehr als eine Erinnerung. 

https://www.theater-laboratorium.org/attachments/056_Presse_DerKleineHerrWinterstein-eine-feinsinnige-geschichte-vom-anders-sein.pdf


Die Veranstaltungen für dieses Jahr sind schon alle ausgebucht.!