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Montag, 20. Februar 2012

Vor dem Sterben - leben !?!?

Zitat von Billy Graham in der neuesten Zeitschrift von Aufatmen:
"Mein ganzes Leben lang bin ich darin unterrichtet worden, wie man als Christ sterben sollte, aber niemand hat mich gelehrt, wie man in den letzten Jahren lebt."
Das ist auch meine Frage, wie "lebe" ich, wenn die Freunde wegsterben, der Körper schlapp macht, Krankheiten mich außer Gefecht setzen und die Kinder nichts mehr von sich hören lassen?  

Wie definiere ich überhaupt "leben"?  Oft höre ich auch den Satz: "Das ist doch kein Leben mehr!"
Wie definiere ich Leben im Alter?

Ein paar Zeilen weiter steht von Paul Deitenbeck:
 "Wir sind auf der Erde, damit es durch unser Dasein anderen auf dieser Welt einfacher wird zu leben, zu lieben, zu leiden und zu glauben."
Theoretisch wissen wir so vieles, aber wie setzen wir das was wir wissen um?  Wo lebe ich den Glauben vom Sonntag auch am Montag, Dienstag, Mittwoch usw.? Bzw. wie lebe ich ihn? Und bin ich so ein Mensch, der  dem anderen das Leben leichter macht! Leichter zu leben, zu lieben, zu leiden und zu glauben?

Eine liebe Freundin von mir, die vor einigen Jahren verstarb und über 20 Jahre älter war als ich, bleibt mir immer in Erinnerung. Zu Lebzeiten hatte sie eine offene Tür, vor allem für junge Menschen. Sie war klar und ehrlich in ihren Aussagen, auch wenn das so manchem vielleicht nicht passte. Am Ende ihrer Tage, als es ihr gesundheitlich nicht mehr gut ging profitierte sie von diesen Beziehungen. Obwohl sie alleine war kannte sie keine Einsamkeit und man konnte regelrecht neidisch auf ihren Herrn Jesus werden und auf Gott. 

Das wünsche ich mir für die Tage, die mir nicht schmecken werden: Ein Herz das mit Hoffnung erfüllt ist und ehrlich bleibt im Miteinander. Dass meine Wohnung immer eine offene Tür hat, damit andere an dieser Hoffnung teilhaben und um Gemeinschaft zu pflegen. Das heißt, dass ich nicht darauf warte, dass ich besucht werde, sondern aktiv werde, in dem ich einlade, also meine Wohnung für Begegnung anbiete. 

Und wenn ich selbst nicht mehr kochen oder backen kann, wird es einfach 'ne Mitbringparty!!! So was ist auch im Altersheim möglich.

Alt-werden gespickt mit Dankbarkeit hat mich auch eine andere Freundin gelehrt. Obwohl sie so krank war, erlebte ich sie nie klagend. Sie sah immer noch was Gutes für das sie dankbar war.

Ja und dann gibt es auch Menschen, die gerne für sich sind. Und wenn ich diesen Menschen anrufe, bekomme ich immer zu hören, wie gut es ihr geht und wenn ich sie besuche, dann darf ich den Abwasch machen!

In diesem Sinne wünsche ich eine begegnungsfrohe Woche, die  euch und mir das Leben lebenswert macht.


Freitag, 12. November 2010

Paul Deitenbeck

Er galt als unbestechliches Sauerländer Original. Sein Humor war unverwüstlich - Paul Deitenbeck, Pfarrer an der Kreuzkirche in Lüdenscheid. Im Dritten Reich gehörte er der Bekennenden Kirche an. Dann geriet er in russische Gefangenschaft. Er nannte sie sein »zweites Theologiestudium«. Dort lernte er wahres Danken und Bitten. Würde Gott ihn je wieder nach Hause bringen? Vorübergehend hegte er Fluchtpläne. 
Aber dann betete Paul: 
»Jeder Tag steht unter der Aufmerksamkeit deiner Liebe. Bring mich an dem von dir bestimmten Tag heim und schenke mir einen Dienst in deiner Kirche. Mache den Raum unter meinen Füßen weit. Wenn es sein kann, mache mich zu einem verborgenen Bauaufseher deiner frohen Gemeinde.« 


Am Tag seiner Freilassung fand er die Tageslosung: »Eine große und wirkungsvolle Tür ist mir aufgetan, und der Widersacher sind viele.« 
Seitdem war sein Wahlspruch: Sich nie selbst die Tür aufstoßen. Gott hat sein Gebet erfüllt und ihm Türen geöffnet. Seine Predigten zogen später so viele Menschen an, dass eine größere Kirche gebaut werden musste. Er wurde Buchautor, Zeltmissionar, Radioprediger und ein reisefreudiger Botschafter für seinen Gott. 


Ein häufiger Ausspruch Deitenbecks: »Courage zur Blamage für Jesus«. Er schämte sich des Evangeliums nicht. Wer ihm begegnete, spürte etwas von der Wesensart Jesu. Er sagte oft: 

»Liebe muss sich verleiblichen. 
Im Grunde müssten alle Christen an Herzerweiterung sterben!« 

Dies zeigte sich bei ihm darin, dass er unzähligen Menschen Geld, Schokolade, Aale und Schinken schenkte. Er sagte einmal: 


»Ich will mich lieber zu Tode lieben, als einen Menschen aufzugeben, den Gott noch nicht aufgegeben hat!« 


Er starb mit 88 Jahren am 1. Advent 2000.
von Andreas Fett
Spendenshop im Internet - Kreuzkirche Lüdenscheid