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Donnerstag, 8. September 2011

Land of Thorns - Land der Dornen


Ein Dokumentarfilm


Die Filmemacher Steffen Keulig und Sacha Kagan haben mit der Unterstützung von ACTED einen exklusiven Dokumentarfilm produziert, welcher im Februar 2008 in Uganda und Kenia gedreht wurde.
Der Film wurde im Mai 2008 unter dem Titel: „Land of Thorns: struggling for survival in Karamoja“ (Land der Dornen: Kampf ums Überleben in Karamoja), produziert.



Ich habe diesen Film auf deutsch gesehen und er hat mich im Innersten berührt. 

Karamoja im Fokus


Karamoja ist eine semi-aride Region im Nordosten Ugandas und grenzt an Kenia und den den Sudan. Die Region zählt über eine Million Einwohner, darunter die halbnomadischen Stämme der Karimojong und Pokot. Während ihre traditionelle Lebensweise als Viehnomaden gefährded ist, sind beide Stämme auch wegen ihrer bewaffneten Viehraubzüge gefürchtet. Karamoja ist eine Region in der Krise, heimgesucht von Waffen (wie dem AK-47, auch bekannt als Kalaschnikow), Bevölkerungsexplosion, Klimawandel, Grenzkonflikten und schwierigen Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsproblemen. Aber Karamoja ist mehr als nur ein Brennpunkt für eine wachsende Krise: in Karamoja entfalten sich die komplexen Themen Entwicklung und Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen: ökologisch, geschichtlich, kulturell, wirtschaftlich und politisch.




Halbnomadentum und seine Zukunft



Die halbnomadische Kultur ist seit Jahrhunderten im Nordosten Ugandas verbreitet. Der Lebensweise entsprechend wird das Land kollektiv genutzt. Heute gerät die traditionelle Kultur zunehmend unter den Einfluss moderner, marktwirtschaftlich orientierter Lebensstrukturen, nicht zuletzt auch durch die fortschreitende Globalisierung. Z. B. werden die Wanderrouten der Halbnomaden mit ihrem Vieh durch Privatisierungen von Kollektivland seitens der Regierung eingeschränkt, wodurch der Viehbestand verringert werden soll. Die ugandische Regierung versucht so außerdem, die Agrarwirtschaft auszudehnen und die Sesshaftwerdung voranzutreiben. Die Profitorientierung wird hier vor das traditionelle Verständnis von Viehbesitz gestellt: Vieh bedeutet Reichtum und soziale Anerkennung. Es sichert das Überleben.
Dieses Gewinnstreben auf Kosten der traditionellen Kultur ist ein Beispiel für die Fehleinschätzung der nomadischen Lebensweise seitens der Regierung, die sie nicht als Anpassung an die semi-aride Region, sondern als (selbst-) zerstörerische Form der Landnutzung sieht. Trotz verbesserten Zugangs zu medizinischer Versorgung und Ausbildungsmöglichkeiten, überwiegt folglich die wirtschaftliche und politische Ausgrenzung Karamojas.
Diese Konfrontation zieht Konflikte auch zwischen den Stämmen nach sich: so werden die Strukturen der Machtübergabe zwischen den Generationen gestört und es werden heute verstärkt automatische Waffen für den Status verheißenden Viehraub eingesetzt.
Diese insgesamt unsichere Lage in Karamoja und ein hoher Bevölkerungsanstieg führen zu zunehmender Landflucht und Städtewachstum. Vielfach mündet die Migration in Drogenkonsum, Alkoholismus, Prostitution und steigender Kriminalität in den urbanen Zentren. Die marktwirtschaftlich orientierte Lebensweise droht die halbnomadische Kultur und deren Werte zu verdrängen. Angesichts dieser Integrationsprobleme entstehen Abhängigkeiten von externer Unterstützung durch Nicht-Regierungsorganisationen.


Regionale Sicherheit und Waffenhandel



Der Besitz an Vieh hat in Karamoja einen hohen Stellenwert. Wer große Viehbestände hat, ist reich, kann sich eine Feier leisten, eine Frau ehelichen und seine Familie ernähren. Seit jeher war es Teil der Kultur der Viehnomaden Karamojas, von benachbarten Stämmen Vieh zu erbeuten, um die eigene Lebenssituation zu verbessern. Solche Viehraubzüge wurden traditionell mit Speeren oder Pfeil und Bogen durchgeführt und nur selten kam es dabei zu wirklich schwerwiegenden Folgen.
Allerdings wurden die herkömmlichen Waffen Mitte des 20. Jahrhunderts durch Gewehre ersetzt. Die Verfügbarkeit automatischer Waffen hat die traditionellen Praktiken tief greifend verändert. Derart bewaffnet wurden aus den eigentlich geplanten Diebstählen von Vieh schnell Blutbäder, denen ganze Familien zum Opfer fielen. Der seit den 1970er Jahren dramatisch gestiegene internationale Waffenhandel (insbesondere mit Kalaschnikows aus russischen Beständen) bedroht mittlerweile auch die Stabilität im südlichen Sudan und in Somalia.
Um der zunehmenden Brutalität in Karamoja selbst und der Destabilisierung über Ugandas Grenzen hinweg Einhalt zu gebieten, führte die Regierung Ugandas wiederholt Zwangsentwaffnungen durch. Diese führten allerdings zu offenen Konflikten zwischen der Regierung und den halbnomadischen Stämmen und konnten die Sicherheitslage in Karamoja bisher nicht wesentlich verbessern. Noch immer befinden sich tausende automatischer Waffen in der Region, die auch die Stabilität in Ostafrika gefährden könnten.



Der Einfluss des Klimawandels


Der globale Klimawandel stellt für die nomadischen Stämme Karamojas eine reale Bedrohung ihrer Lebensgrundlage dar. Die Regenzeit, in der allein Ackerbau möglich ist, wird von Jahr zu Jahr kürzer. Darüber hinaus fällt in manchen Jahren fast gar kein Regen. Die Menschen in Karamoja leiden zwar schon seit Jahrhunderten unter Dürren. Aber während sich früher extreme Trockenperioden nur etwa alle zehn Jahre ereigneten, bleibt mittlerweile alle zwei bis drei Jahre der Regen aus. 2006 und 2007 hielt die Trockenheit gar über zwei Jahre hinweg an. Als im Herbst letzten Jahres der lang ersehnte Regen endlich kam, waren seine Auswirkungen ebenso verheerend wie die vorangegangene Dürre. Der ausgedörrte Boden konnte den starken Regen nicht aufnehmen. Katastrophale Überschwemmungen zerstörten die letzten Äcker und Weiden. Mehr als 400.000 Menschen verloren ihre Behausungen in den Fluten. Für einen kurzen Augenblick rückte die vergessene Region im Nordosten Ugandas ins Blickfeld der internationalen Medien. „Der Klimawandel hat starke Auswirkungen hier – Karamoja befindet sich jetzt in einer Notsituation“, sagt Alix Lorinston vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen. Für Klimaexperten sind sowohl die zunehmenden Dürreperioden als auch der verheerende Starkregen direkte Folgen der global gestiegenen Temperaturen.

Traditionelle Kultur



Die lange Zeit der Isolation der Region Karamoja hat zum Erhalt traditioneller Kultur beigetragen. Die halbnomadischen Stämme blieben beispielsweise bislang von modernen Kulturpraktiken wie dem Tourismus unberührt. Das Leben der Karimojong steht unter dem Schutz ihres Gottes Akuju, den es nicht zu verärgern gilt. Nur ihm zu Ehren wird beispielsweise ein gesundes Rind geschlachtet. Die großen Rinderherden der Halbnomaden sind nicht nur Nahrungsquelle, sondern Währung, Lebensordnung und Statussymbol: Konsumiert wird nur das Blut und die Milch eines Rinds. Auch eine traditionelle Heirat ist ein Bündnis, wodurch Viehherden vergrößert und verändert werden.
Der Alltag der Halbnomaden spielt sich an zwei Siedlungsformen ab: Einerseits im Manyatta, einer auf Dauer angelegten Siedlung, in der Landwirtschaft betrieben wird. Andererseits lebt ein Teil der Gemeinschaft – vorwiegend Männer – im mobilen Kraal. Angepasst an die saisonalen Erfordernisse ziehen die Bewohner mit dem Vieh umher und errichten an geeigneten Tränk- und Weideplätzen ihre temporären Lagerstätten.
Auf dieser  Webseite finden ihr die neuesten Informationen zur Karamoja-Kampagne.


Impressum

Karamoja Campaign Website
Leuphana Universität Lüneburg
IKKK: Institute for Theory and Research on Culture and
the Arts
Scharnhorststrasse 1
Geb. 11.125
21335 Lüneburg, Deutschland
Telefon:             +49 (0) 4131 / 78 - 27 24      
Fax: +49 (0) 4131 / 78 - 26 89
E-Mail: kagan@uni.leuphana.de   
LINKS
Ein Blog aus Karamoja  http://philsgood.com/blog/?p=560
und Miriams Blog aus Uganda  http://mosesschwester.wordpress.com/

Montag, 18. Juli 2011

Deutschlandreise - Miriam

 Organisatoren und Veranstaltungsorte gesucht
hier klicken um auf Miriams Blog zu kommen.
Hier ist der heutige Eintrag zu sehen.
Flyer für Deutschland-Tour
Ich lebe und arbeite in Uganda. Ein kleiner Zusammenschluss von verrückten Menschen, die keinerlei Geld verdienen und sich und die Arbeit über Spenden finanzieren.
Ich werde im Herbst nach Deutschland kommen, um von unserer Arbeit zu berichten und natürlich auch, um Gelder aufzutreiben…
Falls jemand ne Idee hat,
Leute mobilisieren will,
oder jemanden kennt, der interessiert ist,
uns dabei zu unterstützen…
der kann gerne mit mir in Kontakt treten…
bis jetzt stehen folgende Gegenden und Orte und eine grobe Reihenfolge fest, doch bin ich nicht darauf beschränkt. Ich muss nur langsam anfangen, meine Tour zu planen, so dass ich die Orte, die nah bei einander sind zusammen fassen kann. Reisen in D ist ja auch nicht billiger geworden ;-)
  1. Oldenburg i.O.
  2. Ostholstein
  3. Hamburg
  4. Prignitz (halbe Strecke von HH nach B)
  5. Berlin
  6. Baden-Württemberg (Gegend um Offenburg)
  7. Bodensee
  8. Frankfurt
und alles, was dazwischen liegt, kann einfach aufgenommen werden
*danke*
p.s.:
Flyer können auf der Seite Newsletter-Downloads runter geladen werden (.pdf-file in den Größen A3, A4, und A6).
Ihr braucht ein Passwort für die Seite, dass ihr über nen Kommentar anfragen könnt.

Dienstag, 16. November 2010

Ugandas Präsident rappt für den Wahlsieg

Video


Uganda hat einen neuen Pop-Star: sein Staatsoberhaupt. Der 65-jährige Yoweri Museveni rappt über Hirse, Eier und Kühe - und begeistert damit seine Anhänger. Die musikalische Einlage soll ihn zum Wahlsieg im Februar tragen. Schon plant die Opposition einen Gegengesang.
Kampala - Wenn Ugandas Präsident Yoweri Museveni neuerdings auftritt, wollen Anhänger nicht seine Reden hören, sondern seinen Rap-Song. Der Titel ist denkbar einfach: "You want another rap?", zu Deutsch "Wollt ihr einen neuen Rap?". Und er kommt gut an.
Die Geschichte des Songs, den heute Radiostationen und Clubs spielen, beginnt vor einigen Monaten. Bei einer Wahlkampfveranstaltung der Regierungspartei erklärte Museveni, einige Jugendliche hätten ihm von der Musikrichtung Rap erzählt. Offenbar sang er dann zwei Lieder aus seiner Heimat West-Uganda - im Stakkato-Stil. Anderen Berichten zufolge inspirierte ihn ein Gedicht, das er schon in der Kindheit kannte. In jedem Fall folgte wenige Wochen später die nächste Kundgebung, und Museveni fragte die überwiegend jungen Menschen, ob sie einen neuen Rap wollten: "You want another rap?" Sie riefen zurück: "Ja, Sevo!" Sevo ist einer von vielen Spitznamen Musevenis.
Ein cleverer ugandischer Plattenproduzent bastelte daraus einen Song: Die Worte des Präsidenten und der Menschenmenge unterlegte er mit Beats. "You want another rap" war geboren - und wurde zum Hit.
Das Staatsoberhaupt als Gangster
Verschiedene Versionen kursieren nun in Uganda. Auch im Internet hat sich das Video zur Single verbreitet - mehrere Videos bei Youtube holten Zehntausende Klicks. In den Plattenläden Ugandas ist dem Magazin "Red Pepper" zufolge besonders das CD-Cover beliebt, auf dem das Staatsoberhaupt stark dem US-amerikanischen Rapper 50 Cent ähnelt. Musevenis Song geht allerdings nicht gerade als Gangster-, sondern eher als Armer-Farmer-Rap durch: In dem Lied geht es um Hirse, Hühner, Eier und Kühe.
Die oppositionelle Demokratische Partei meint ohnehin, dass Museveni sehr bemüht wirkt. Sie hat angekündigt, einen eigenen Song zu veröffentlichen: "Your rap is crap", dein Rap ist Schrott.
Doch der 65 Jahre alte Museveni hofft wohl, seine musikalische Leidenschaft könnte ihm die Gunst der Jungwähler bei den Präsidentschaftswahlen im Februar einbringen. Hunderte Mitglieder der Regierungspartei sollen sich den Song als Klingelton auf das Handy geladen haben.
Museveni ist seit 1986 Präsident von Uganda. Er galt einst als Musterherrscher südlich der Sahara. Vom marxistischen Guerillakämpfer hatte er sich zum marktfreundlichen Reformer gewandelt, es gab Meinungsfreiheit in Uganda, seine Programme gegen Aids zeitigten Erfolge. Museveni ging gegen Korruption vor und respektierte rechtsstaatliche Grundsätze weitgehend.
Doch er regierte in den vergangenen Jahren zunehmend autokratischer. Museveni bremst seine eigene Politik von früher. Vor der Präsidentschaftswahl 2006 versuchte er, Oppositionelle und Journalisten massiv einzuschüchtern. Im März ließ er sogar Aufständische niederschießen.
kgp/dapd/Reuters

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Schreckensnachricht aus Uganda


Kamuli (Uganda) – Es sind Bilder wie aus einem Horror-Film: Ein Mann zeigt seine Hände und Füße, die knorrig und regelrecht verfault erscheinen. Die Haut hat eine unnatürliche graue Farbe.
Der Mann heißt Anatoli Alemo, ist 40 Jahre alt und stammt aus dem Kamuli-Distrikt im Osten von Uganda.
Dort wütet seit Monaten eine Ekel-Epidemie, an der schon 20 Menschen gestorben sind. Mehr als 20 000 Bewohner sind infiziert, meldet cbsnews.com.
Die Krankheit wird von einem Sandfloh namens Tunga penetrans ausgelöst. Das Weibchen dringt in den menschlichen Körper ein, meist über die Füße. Oder es bohrt sich unter die Zehennägel.
Sind die ein bis zwei Millimeter großen Tiere erst mal in den Körper eingedrungen, ernähren sie sich vom Blut. Sie können auf bis zu zwölf Millimeter Größe anwachsen und lassen das umliegende Gewebe und Körperteile regelrecht verrotten.
Die Behörden des Landes sind alarmiert. Gesundheitsminister James Kakooza warnte, dass kleine Kinder durch die Parasiten sterben können. Aber auch Erwachsene sind gefährdet, deren Immunsystem geschwächt ist oder die bereits an anderen Krankheiten leiden und ältere Menschen.
„Wir sind dabei, die Epidemie zu bekämpfen und ich denke, dass wir die Flöhe in der nächsten Zeit ausrotten können“, sagt Kakooza. Die Regierung hat dafür rund eine Million Dollar zu Verfügung gestellt.
Doch derzeit lauern die Biester noch überall, vor allem in sandigen, schmutzigen Bereichen. Betroffen sind vor allem 12 Distrikte, dort, wo die hygienischen Bedingungen schlecht sind.
„Wir sagen den Leuten, dass sie spezielle medizinische Seife zum Waschen benutzen sollen. In infizierten Bereichen sollten sie die Flöhe mit Paraffin oder Benzin abtöten.“
Doch nicht immer ist es so einfach. In den ländlichen Gebieten glauben manche Einwohner, dass sie verhext oder verflucht wurden. „Ich leide seit drei Jahren an der Krankheit“, sagt Dakaba Kaala (60). „Ich habe zwei Kinder dadurch verloren. Mein Nachbar hat mir die Flöhe geschickt, weil er mein Land haben will.
Auf dieser Karte ist Kamuli, der Distrikt dieser Epidemie zu sehen

Sonntag, 4. Juli 2010

Uganda - Handwerk

Handwerkliches Können wurde von Generation zu Generation übermittelt und bekam mit der Zeit in Form, Gestaltung, Verzierung (Ornamente) und Ausdruckskraft eine eigene Identität innerhalb solcher Gemeinschaften (Kommunen). Korbwaren, Töpfe und alltägliche Gebrauchsgegenstände für Haushalt oder zur täglichen Arbeit auf dem Felde wurden in gemeinschaftlicher Arbeit gefertigt, ebenfalls Werkzeuge für die Jagd und den Kampf. Es wurden in Holz geschnitzte Fetischfiguren und Masken für Rituale und als Prestige hergestellt. Ausführungen in Formen und Verzierungen (Ornamente) wurden zu Markenzeichen einer solchen Gemeinschaft (Stamm). Heute können wir deshalb diesen Gemeinschaften eine örtliche und zeitliche Herstellung von Gegenständen zuordnen.

Hergestellt wurden Kürbisgefässe (Kalabassa) und Holzgefässe, die für Esswaren oderGetränke verwendet wurden; Tonwaren wurden ohne Töpferscheibe hergestellt; Wasserpfeifen zum Hanfrauchen; Korbwaren für den Alltagsgebrauch; Bierkörbe oder Matten aus Gras; Kleider und Bedeckungen aus Fellen oder Rindentuch (Barkcloth); Zipfel und Schürzen; Gürtel und Hüfthalter; Haarschmuck und Gesichtsornamente; Amulette; Halsketten oder Perlen; Arm- und Beinschmuck; Armketten, Ringe; weiters Schilder, Speere, Pfeil und Bogen; Schwerter, Tanzwaffen; Jagdmesser; Finger- und Handgelenksmesser; Jagdausrüstung. Aus Holz geschnitzt wurden Dekorationen, Fetisch-Kultfiguren und Ritualmasken.
Z.B. bei den Karimojong (ein hamitischer Stamm) wird die Haartracht aus menschlichem Haar gefertigt, das mit Schmiere und Ton verfilzt wird. Diese Konstruktion wird mit einem Drahtgeflecht um die Vorderkante herum verstärkt. Mit roter, blauer und gelber Farbe wird ein Muster gebildet. Die Ösen über der Krone und an der Rückseite halten Pfauenfedern und andere Ornamente.

Neben alltäglichen Gebrauchsgegenständen für den Haushalt, die Feldarbeit, die Jagd oder den Kampf wurden auch Ritualobjekte hergestellt. Fetischfiguren, Masken. Mehrköpfige Speere wurden in zeremoniellen oder magisch-religiösen Praktiken verwendet, wobei die Töpfe mit mehreren Öffnungen verwendet wurden, um dem Opfer, das sich den Zorn und die Wut des Kabaka (König) zugezogen hat, mit Bier zu vergiften. Die Luo (Fluss-See-Niloten) und die Basamia-Bagwe (Bantu-Stamm) verwenden in gewissen Riten, insbesondere in jenen in Zusammenhang mit der Geburt von Zwillingen, Töpfe mit zwei Öffnungen. In der Zauberei gibt es auch verschiedene Objekte (so z.B. Totems und Kultfiguren), um den Magiern in Zeremonien Kraft zu verleihen. Solche magischen Kräfte wurden mit dekorierten Utensilien wie Leopardenfellen, Kuhschwänzen, Schwänzen, Tierhörnern, Schlangenhaut, Federn seltener Vögel, Muscheln und Perlen unterstützt.

Aus Plastik und aus Aluminium produzierte Ware hat den Markt erobert und dabei die lokalen traditionellen Handarbeiten verdrängt. Immer mehr Menschen in Uganda verwenden aus Kunststoff hergestellte Produkte, so z.B. Kanister, Becher und Schüsseln. Regionale und lokale Handwerker haben nun mit der Herstellung traditioneller Waren in modernen Formen begonnen und versuchen, auf den Markt zurückzukommen. Dieser Bereich scheint nunmehr im Wachstum begriffen zu sein und besitzt enormes Potential, da diese Produkte an Touristen verkauft werden können. In diesem Zusammenhang basiert alles darauf, das Kunsthandwerk der Einheimischen mit seinen traditionellen Ornamenten in neuen Formen zum Ausdruck zu bringen.

Ugandische Kulturen

Die ugandische Bevölkerung setzt sich aus einer komplexen und vielfältigen Reihe von Stämmen zusammen. Der Kyogasee bildet die Nordgrenze für die Bantu sprechenden Völker, die einen Grossteil der östlichen, zentralen und südlichen Landstriche Ugandas dominieren. Zu ihnen gehören das Volk der Baganda und einige andere Stämme. Im Norden leben die Langi und Acholi, die nilotische Sprachen sprechen. Im Nordosten sind die Iteso und Karimojong beheimatet, die mit den Masaai verwandt sind und auch zur nilotischen Sprachgruppe gehören. Die Pygmäen (Volk der Batwa und Bambuti) leben in den Wäldern des Südwestens.

>Jeder Stamm besitzt seine eigene Musikgeschichte, wobei Lieder von einer Generation zur nächsten übermittelt werden. Endigindi (Fidel), Entongoli (Leier), Amadinda (Xylophon) und Akogo (Daumenklavier) sind allgemein beliebte Instrumente. Der Acholi Okot p'Bitek ist einer der berühmtesten Verfasser von Folklore, satirischen Gedichten und Liedern.

In den Worten der Zauberer und Hexerei wird Tod manchmal interpretiert; eine Krankheit oder eine andere Todesursache wird nicht als die tatsächliche Ursache angesehen. Wenn bei einem Begräbnis die Verwandten jemanden verdächtigen, schuld am Tod der/des Verstorbenen zu sein, so ruft ein Geistermedium den Geist des/der Verstorbenen an, um sie/ihn zu fragen, wer wirklich für den Tod verantwortlich war. Im Allgemeinen ist es so, dass die Frauen die traditionellen Heiler sind. Magische Kräfte und Kräuter wurden zur Heilung einer Krankheit verwendet.

Wenn das Essen serviert wurde, hatten strenge Regeln eingehalten zu werden. Alle Mitglieder des Haushaltes wuschen sich ihre Hände und sassen auf Matten auf dem Boden. Besucher und Nachbarn, die vorbeischauten, mussten ebenfalls am Mahl der Familie teilnehmen. Normalerweise wurde ein kurzes Gebet gesprochen, bevor die Familie zu essen begann. Während des Essens sprachen Kinder nur, wenn sie von älteren Personen oder den Eltern etwas gefragt wurden. Es wird auch als unhöflich angesehen, den Raum zu verlassen, wenn andere noch essen.

Die Frauen wurde unterrichtete, zuzuhören und den Wünschen ihrer Väter, Ehemänner und Brüder und sogar den anderen Männern der Gemeinschaft zu entsprechen. Die Männer waren dominanter als die Frauen. In den 1980ern knieten die Frauen in ländlichen Gegenden wie z.B. Buganda nieder, wenn sie mit einem Mann sprachen. Die Frauen in Uganda trugen ihre Kinder auf dem Rücken und balancierten schwere Lasten auf ihren Kopf. Wenn sie in den Feldern arbeiteten, wurden sie nicht weniger als die Männer respektiert. Bis zum 20. Jahrhundert hatten die Frauen auch erste Handelsunternehmen gegründet, wobei sie von ihnen geerntetes Gut verkauften.

Die ugandische Küche besteht hauptsächlich aus einem dicken Brei aus Bohnen oder einer Fleischsauce, der mit Huhn-, Rind-, Ziegen- oder Hammelfleisch serviert wird. Die Stärke bzw. den Brei gewinnt man aus Hirse (Millet), Mais (Ugali), Cassava (Maniok-Wurzel) oder Kochbananen (Matooke). Es gibt auch Reis, Sorghum (Mohrenhirse – eine alte Getreideart), Süsskartoffeln oder eben normale Kartoffeln (Irish-Potatoes genannt). Ugali (Mais) wird zu einem dicken Brei gekocht, bis dieser hart wird. Danach wird er flach und in ziegelartiger Form aufgetischt. Es wird auch Chapatis, eine Art Omelette (Mehlspeise mit Wasser), serviert. Auch kennt man hier Samosas; dabei handelt es sich um mit Bohnen oder Fleisch gefüllte Teigtaschen. Man kocht auch Fisch, so etwa den Mandazis (Karpfen) oder den Tilapia (Barsch). Wenn dies nicht bereits ansprechend genug ist, so bietet das tropische Klima des Landes eine gesunde Auswahl an Früchten wie Ananas, Mangos, Bananen, Avocados, Papayas, Orangen oder Passionsfrüchte (Maracuja). Obwohl nur äusserst selten zu finden, stellt Mkat Mayai (Broteier) einen exzellenten Snack dar. Ursprünglich ein arabisches Gericht, handelt es sich dabei um Weizenteig, der in einen dünnen Pfannkuchen ausgerollt, mit Faschiertem und rohen Eiern gefüllt und danach in ein ansprechendes Päckchen gefaltet und schliesslich auf einer heissen Platte gebraten wird. Bier ist wahrscheinlich das in Uganda am häufigsten erhältliche Getränk. Pombe ist ein Bier, das lokal aus gegärten Bananen erzeugt wird; auch Waragi (Schnaps) ist ein lokaler Alkohol auf der Basis von Bananen. Bei Enguli handelt es sich um Getreideschnaps. Diese Getränke haben es so richtig in sich und können einen unangenehmen Kater am darauffolgenden Morgen verursachen.
Bevor mit den arabischen Händlern die Baumwolle ins Land gebracht wurde, wurden Fasern der Bananenpflanze und Rindengewebe (Barkcloth), die innere Rindenschicht eines bestimmten Baums, am häufigsten verwendet. Heute werden Rindengewebe und Kanzus (eine weisse Baumwollrobe) mit "traditionellen" männlichen Kleidungsstücken assoziiert. Die Frauen tragen Wickel aus gemusterten Textilien (die gewöhnlich aus Kenia und Tansania importiert werden) oder ein Kleid im westlichen Stil mit spitzen Schultern. Andere natürliche Materialien wie Kürbisse werden ebenfalls für eine Vielzahl von Zwecken verwendet.

Es hat aber in der Musik Ugandas gewisse Entwicklungen gegeben. So wurde die Musik insbesondere in der Hauptstadt Kampala schrittweise integriert, wo Instrumente der verschiedenen Regionen gemeinsam in einem Orchester eingesetzt werden oder einen Tanz einer anderen Region begleiten. Alle Instrumente, die auf eine ähnliche Tonleiter (pentatonisch mit gleichen Intervallen) gestimmt werden können, werden nunmehr im selben Orchester gespielt; so besitzt die Kombination aus z.B. Adungu (Harfe), Amadinda (Xylophon), Endingidi (Fiedel) einen unterschiedlichen kulturellen Hintergrund, liefert aber in einem nacheinander folgenden Spiel wunderschöne und angenehme Musik. Das berühmteste und wohl eines der ältesten Ensemble, Ndere Troupe, kann hier als ein Beispiel dafür angeführt werden, wie die Beibehaltung und die Entwicklung der traditionellen ugandischen Musik in Bezug auf Harmonie beispielgebend und wegweisend verknüpft werden können.

Die Kunst der Einheimischen war stets sehr beliebt. Die Afrikaner haben von den Immigranten nur so viel angenommen, als ihnen für ihren Lebensstil entsprechend erschien. Viele verteidigten ihre Stammestraditionen gegen islamische Einflüsse und später gegen die christliche Religion. Die figürlich-plastische Kunst, für die Schwarzafrika berühmt geworden ist, erlangte nicht bei allen Völkern gleich hohe Bedeutung. Bei einigen Stämmen waren vorwiegend der malerische Dekor der Hütten oder die Töpferei von Bedeutung. Bei anderen war es die Maskenschnitzerei. Die Plastik war bei den Bantu hochentwickelt, diese Verbreitung zeigte deutlich, dass die Frau eine soziale Vormachtstellung einnimmt.

Uganda und seine Geschichte

Die Gegensätze zwischen den verschiedenen ugandischen Völkern spiegelt die Vielfalt der ugandischen Kultur, Tradition und des ugandischen Lebensstils wider. Uganda entstand aus der Vereinigung vieler Völker mit ihrer eigenen Tradition. Es gibt vier Hauptgruppen der Wandervölker: die Bantu, Hamiten, Negro-Hamiten und die sudanesischen Niloten.Die fortwährenden Tragödien, die Uganda seit der Unabhängigkeit erfahren musste, standen immer im Mittelpunkt des westlichen Medieninteresses, und aus diesem Grund erachten die meisten Menschen Uganda noch immer als einen sehr vergänglichen Ort, den es zu vermeiden gilt. Der Grossteil des Landes ist aber seit einigen Jahren stabil, und die Wandlung des Landes ist als höchst erstaunlich anzusehen. Kampala ist nunmehr die moderne und geschäftige Hauptstadt eines neuen Ugandas, wobei das Land zu den am schnellsten wachsenden Wirtschaftsgrössen Afrikas gehört.

Die wunderschönen Berge, die Trekking-Möglichkeiten sowie die Berggorillas stellen für viele Touristen in Uganda einen interessanten Anziehungspunkt dar. Vor der Unabhängigkeit war Uganda ein wohlhabendes und kohäsives (zusammenhaltendes) Land. Aufgrund seiner enormen Schönheit bezeichnete Winston Churchill es als "die Perle Afrikas".

Geschichte
Die Archäologie beweist uns, dass die vorgeschichtlichen Menschen in jenem Teil der Erde lebten, der das heutige Uganda umfasst (Homo erectus), und viele Ausgrabungsstätten zeigen eine Jahrhunderte lange Besiedelung. Eine der jüngsten Ausgrabungsstätten befindet sich in Kiboro, nahe dem Albertsee, wo sich Spuren eines Tausende Jahre zurückliegenden Dorflebens finden lassen. Etwa um 1100 vor Christus wanderten Bantu sprechende Völker in das Gebiet des heutigen Ugandas ein, und bis zum 14. Jahrhundert waren sie in verschiedenen unabhängigen Königreichen organisiert.
Im 14. Jahrhundert wurden in Uganda Königreiche errichtet. Zu diesen gehörten die Königreiche Buganda, Bunyoro, Batooro, Ankole (Nkole) und der Busoga Staat. Während der folgenden Jahrhunderte etablierte das Volk der Baganda seine Vorherrschaft. Die Stämme hatten genügend Zeit, um ihre Hierarchien auszuarbeiten, da bis zum 19. Jahrhundert nur wenige Einflüsse von aussen in das Land gelangten. Trotz der Fruchtbarkeit des Landes und seiner Fähigkeit der Produktion von Ernteüberschüssen gab es beinahe überhaupt keine Handelsbeziehungen mit der ostafrikanischen Küste. Die ersten Kontakte wurden durch arabische Händler und europäische Entdecker in der Mitte des 19. Jahrhunderts hergestellt, wobei die letzteren auf der Suche nach Elfenbein und Sklaven in das Land kamen.

Arabische Händler erreichten das Innere Ugandas zum ersten Mal in den 1830ern; dort fanden sie einige afrikanische Königreiche mit gut entwickelten politischen Institutionen vor, die bereits einige hundert Jahre alt waren. Den Händlern folgten in den 1860ern die britischen Forscher, die auf der Suche nach dem Ursprung des Nils waren. Protestantische Missionare kamen 1877 ins Land, gefolgt von den katholischen Missionaren im darauffolgenden Jahr.

Nachdem mit dem Vertrag von Berlin im Jahre 1884 die verschiedenen Einflussgebiete der europäischen Staaten in Afrika definiert worden waren, wurden Uganda, Kenia und die Inseln Sansibar und Pemba britische Protektorate. Die Kolonialverwaltung führte Kaffee und Baumwolle als für den Verkauf bestimmten Anbau ein und etablierte eine Politik der indirekten Regierung, wodurch den traditionellen Königreichen eine gewisse Autonomie gewährt wurde, wobei aber die Rekrutierung des Baganda-Stammes für den Verwaltungsdienst bevorzugt wurde. Einige tausend Baganda-Führer erhielten von den Briten riesige Ländereien, wodurch sie ihren Reichtum begründeten. Andere Stammesmitglieder, die in der Kolonialverwaltung oder im von den Baganda dominierten Wirtschaftszweig keine Arbeit finden konnten, waren gezwungen, andere Wege zu finden, um Einfluss und Macht zu erwerben. So waren etwa die Acholi und Langi im Militär vorherrschend. Auf diese Art und Weise wurde die Saat für die Konflikte zwischen den Stämmen gelegt, die Uganda nach der Unabhängigkeit entzweien sollten.

Mitte der 1950er gelang es einem Langi-Schullehrer, Dr Milton Obote, eine lose Koalition zu gründen, die Uganda 1962 die Unabhängigkeit bescherte, wobei das Versprechen gegeben wurde, dass das Volk der Baganda Autonomie erhält. Für Uganda war dieser Zeitpunkt nicht unbedingt der beste, um die neu gewonnene Unabhängigkeit unter Kontrolle zu bringen. Im benachbarten Südsudan, im Kongo und in Ruanda herrschten Bürgerkriege, und viele Flüchtlinge strömten ins Land. Sehr schnell wurde auch offensichtlich, dass Obote nicht die Absicht hatte, seine Macht mit dem Kabaka (dem Buganda-König) zu teilen. Obote handelte schnell, er liess einige seiner Kabinettmitglieder verhaften und befahl seinem Armeeführer Idi Amin, den Königspalast zu stürmen. Obote wurde Präsident, die Buganda-Monarchie abgeschafft, und Idi Amin war der aufstrebende neue Stern am Himmel.

Alle politische Aktivitäten kamen rasch zum Stillstand, und die Armee war befugt, jeden sofort zu erschiessen, der nur unter dem Verdacht stand, dem Regime kritisch gegenüber zu stehen. Während der nächsten acht Jahre verloren etwa 300.000 Ugander ihr Leben, viele davon in oftmals abscheulicher Weise. Die Gruppe, die am meisten im Ziel der Verfolgung durch Amin stand, waren die Stammesangehörigen der Acholi und Langi, die Intellektuellen und die 70.000 Menschen umfassende asiatische Gemeinschaft. 1972 blieben den Asiaten, von welchen viele bereits 1912 aus anderen britischen Kolonien eingewandert waren, um in den ugandischen Plantagen zu arbeiten, 90 Tage, um das Land zu verlassen, wobei sie nur mitnehmen konnten, was sie am Leibe trugen.

In der Zwischenzeit brach die Wirtschaft zusammen, die Infrastruktur zerfiel, die Vielfalt an wildlebenden Tieren wurde von Soldaten auf der Suche nach Fleisch, Elfenbein und Häuten mit Maschinenpistolen ermordert, und die Tourismusindustrie löste sich in Asche und Rauch auf. Der Flüchtlingsstrom über die Grenze nahm flutartige Ausmasse an. Die Inflation erreichte 1000 %, und am Ende waren die Kassen der Schatzkammer so leer, dass die Soldaten nicht mehr bezahlt werden konnten. Angesichts einer rastlosen Armee, die durch Kämpfe zwischen den Stämmen aufgerieben wurde, sah sich Amin gezwungen, eine Entscheidung zu treffen. Törichterweise entschied er sich für einen Krieg mit Tansania. Die Armee Tansanias überrannte die ugandische Armee und stiess bis ins Herz Ugandas vor. Amin floh nach Libyen. Die etwa 12.000 Soldaten aus Tansania, die in Uganda verblieben, um vorgeblich den Wiederaufbau des Landes zu unterstützen und Ordnung und Recht zu erhalten, richteten sich gegen die Bevölkerung Ugandas.

1980 wurde die Regierung von einer Militärkommission übernommen, die für die Präsidentenwahlen in Uganda einen Zeitpunkt später im Jahr festlegte. Obote kehrte aus dem Exil in Tansania zurück und wurde in vielen Teilen des Landes enthusiastisch willkommen geheissen; in einer ganz offenkundig manipulierten Wahl fuhr er einen Sieg ein. Wie Amin bevorzugte auch Obote gewisse Stämme. Viele Beamte und höhere Führungskräfte des Militärs und der Polizei, die Angehörige südlicher Stämme waren, wurden durch Anhänger Obotes, die zu den nördlichen Stämmen gehörten, ersetzt, und die Gefängnisse begannen sich erneut zu füllen. Berichte über Gräueltaten sickerten ins Ausland durch, und es wurden einige Massengräber entdeckt. In der Mitte des Jahres 1985 wurde Obote in einem von Tito Okello angeführten Militärputsch gestürzt.

Kurz nachdem Obote 1980 Präsident geworden war, bildete sich eine Guerrillaarmee, die gegen seine auf Stämmen basierende Regierung gerichtet war. Diese Armee wurde von Yoweri Museveni angeführt, der während Amins Regentschaft in Tansania im Exil gelebt hatte. Aus einer Gruppe von 27 wuchs eine Guerrillaeinheit von etwa 20.000 Mitglieder heran, viele von ihnen Waisenkinder. Zu Beginn gab man den Guerillas, die als National Resistance Army (NRA) bekannt waren, nicht viele Chancen, aber zu dem Zeitpunkt, zu welchem Obote vertrieben worden war und Okello die Macht übernommen hatte, kontrollierte die NRA einen grossen Teil Westugandas. Zwischen der NRA und den Regierungstruppen Okellos kam es zu intensiven Kampfhandlungen, und bereits im Jannuar 1986 wurde klar, dass Okellos Tage an der Macht gezählt waren. Die NRA startete eine kompromisslose Offensive und nahm die Hauptstadt ein,
Trotz Musevenis marxistischer Tendenzen erwies er sich als pragmatischer Führer, der einige Erzkonservative in sein Kabinett ernannte und Bemühungen dahingehend unternahm, den Einfluss der katholischen Gemeinschaft im Land sicherzustellen. Die Monarchie wurde schliesslich 1993 wiedereingesetzt, wobei der Sohn Mutesas II, Ronald Muwenda Mutebi II, als Kabaka inthronisiert wurde. Buganda ist nunmehr eine konstitutionelle Monarchie, mit einem Lukiiko genannten Parlament, das seinen Sitz in mit Bulange bezeichneten Parlamentsgebäuden einnimmt. Das Lukiiko besitzt einen Oberfeldweibel, einen Sprecher und provisiorische Sitze für die königliche Familie, 18 Bezirksoberhäupter, Kabinettminister, 52 Clanführer, geladene Gäste und eine Gallerie. Der Kabaka nimmt nur an zwei Sitzungen im Jahr teil: das erste Mal, wenn er die erste Sitzung im Jahr eröffnet, und das zweite Mal, wenn er die letzte Sitzung des Jahres beendet.

In der Zwischenzeit kehrten beinahe 300.000 ugandische Flüchtlinge aus dem Sudan zurück. Die Wirtschaft erholte sich, und auch Hilfsleistungen und Investitionen kehrten wieder ins Land zurück. Museveni gewann die Wahlen in den Jahren 1994, 1996, 2001 und 2006.

Die Wahlen 1996 wurden als Ugandas ersten Schritt in Richtung Rehabilitation gesehen, und das Land wurde durch einen Besuch des US-Präsidentens Bill Clinton im Jahre 1998 "belohnt", obwohl die Einhaltung der Menschenrechte noch internationaler Kritik ausgesetzt war. Im August 1999 unterzeichnete Uganda das Kongo-Friedensabkommen.

Samstag, 3. Juli 2010

Sarah's Kinder - besondere Schätze!

Sicher hat sich so manch einer gefragt, wieso hier 10 Kinder bei Sarah wohnen.

Naomi ist Sarahs leibliche Tochter. Alle haben eine teilweise sehr schmerzvolle Vergangenheit hinter sich, Jedes Kind erhält seine Schul- und Ausbildung. welche Sarah finanziert.

Die ältesten Kinder, Florence und die Zwillinge Waswo und Katoo sind über 5 Ecken mit Sarah verwandt und sind Geschwister. Flo ist mit der Schule fertig und beginnt demnächst ihre Ausbildung. In Sarahs Clan ist es so Sitte, dass die Versorgung der Kinder von Älteren übernommen wird. Ebenso hat sie Chandia, die Sarah aus der Schule von früher her kannte, mit ihren drei Kindern, Bridget, Marcus und Eric (4 Jahre) bei sich aufgenommen. Dann ist noch Rosi da, die wiederum mit Chandia verwandt ist.

Daudi und Miriam haben ihre Mutter durch ein Gewaltverbrechen verloren. Miriam hatte die Nacht neben ihrer toten Mutter verbracht und das Ganze miterlebt. Diese beiden haben auch hier ein Zuhause gefunden. Eine nicht ganz einfache Zeit hatte Sarah mit ihnen, aber eines Tages platzte der Knoten und Miriam war wie verwandelt.
Ich denke, dass es gut ist bestimmte Organisationen zu unterstützen, doch ich zieh den Hut vor diesem privaten  Einsatz, den Sarah hier leistet und das ganz ohne Spenden!
Sicher, ohne klare Regeln geht nichts und dass es funktioniert, erlebe ich hier. Die Kinder sind mir ans Herz gewachsen und irgendwie genieße ich es "Hanne-Mama" gerufen zu werden.
Diese 10 Kinder können sich glücklich schätzen und tun es auch, dass sie hier leben dürfen, bis in die Selbständigkeit begleitet und versorgt werden und somit ein Zuhause haben, was vielen Kindern hier in Uganda noch verwehrt ist.

Hier einige Links

ein anderer interessanter Link der genau widerspiegelt, was es heißt in Uganda als Praktikant zu leben, seht ihr unten 
Nur am Rande gibt es die Möglichkeit zur Freizeitbeschäftigung, da es in Uganda hauptsächlich
an Bildung, nicht an Freizeit mangelt. In der "Freizeit", sofern man sie schafft, wäre die
Beschäftigung mit einzelnen Gruppen möglich: Spielen, Sport, Basteln, Malen, Holzarbeiten,
Handarbeiten, Kochen, Singen, Musik, Ausflüge, Hausaufgabenbetreuung, Gartenbau, Kinder
zum Arzt begleiten oder einfach nur beaufsichtigen und die alltäglichen Aufgaben organisieren.
Nur am Rande gibt es die Möglichkeit zur Freizeitbeschäftigung, da es in Uganda hauptsächlich an Bildung, nicht an Freizeit mangelt. In der "Freizeit", sofern man sie schafft, wäre die Beschäftigung mit einzelnen Gruppen möglich: Spielen, Sport, Basteln, Malen, Holzarbeiten, Handarbeiten, Kochen, Singen, Musik, Ausflüge, Hausaufgabenbetreuung, Gartenbau, Kinder zum Arzt begleiten oder einfach nur beaufsichtigen und die alltäglichen Aufgaben organisieren.

und hier der Trailer zum Film Memory Books der sehr empfehlendswert ist!

Memory Books – Damit du mich nie vergisst

Dokument eines alltäglichen Sterbens

Es gibt Filme, die man nie wieder vergisst. Christa Grafs eindrucksvolle Dokumentation Memory Books – Damit du mich nie vergisst zählt ganz sicher zu diesen besonderen Filmerlebnissen. Der Film erzählt von einem berührenden Projekt, das in Uganda ins Leben gerufen wurde – den so genannten Memory Books, in den AIDS-infizierte Eltern angesichts des sicheren Todes ein Erinnerungsbuch für ihre Kinder schreiben, um diesen wenigstens etwas zu hinterlassen. Rund zwei Millionen AIDS-Waisen gibt es in dem ostafrikanischen Staat und Experten schätzen, dass trotz intensivster Bemühungen rund 35 % der Bevölkerung mit dem HIV-Virus infiziert sind. Nach dem Tod der Eltern sind die Kinder sich selbst überlassen, in keinem anderen afrikanischen Land gibt es so viele Kinderhaushalte, in denen die Kleinen auf sich allein gestellt sind. In wenigen Jahren, so die Schätzungen weiter, werden 10 Mio. Kinder betroffen sein.

Die Erinnerungsbücher, die zumeist von den Müttern verfasst werden enthalten in mannigfacher Form Geschichten, Märchen oder Lieder, sie vermitteln Werte und Traditionen , beinhalten die Familiengeschichte und Kindheitserinnerungen sowie die Zukunftswünsche der Eltern und sind wertvolle Dokumente gegen das Vergessen in einem Land, das vom Tod geprägt ist. „Diese Erinnerungsbücher, diese kleinen Hefte mit eingeklebten Bildern und Texten, von Menschen geschrieben, die kaum das Alphabet beherrschen, könnten sich in vielerlei Hinsicht als die wichtigsten Dokumente unserer Zeit erweisen“, schreibt der Schriftsteller Henning Mankell, der als intimer Kenner Afrikas gilt und sich auch in manchen seiner Bücher mit seiner zweiten Heimat auseinander setzt. Initiiert wurde das Projekt von der Initiative NACWOLA ("National Community of Women Living with Aids"), die 1992 in Uganda gegründet wurde, um Familien mit AIDS zu unterstützen und verwaisten Kindern dabei zu helfen, mit den Folgen des Verlustes der Eltern klar zu kommen.

Der Film begleitet vier Familien – teils leben die Mütter noch, teils sind sie schon gestorben – , er zeigt das Entstehen der Bücher, die Gedanken, die die Mütter bewegen, die Trauer der Kinder und was sie an den Büchern haben. Christa Graf spürt den Schicksalen nach, benennt Gründe für die hohe Infektionsrate wie etwa die Scham der infizierten Männer, die ihren eigenen Ehefrauen nicht sagen, dass sie sich angesteckt haben. Oder die Prostitution, die in dem bitterarmen Land für viele junge Frauen als einziger Ausweg angesehen wird, um sich und ihre Angehörigen durchzubringen. Vor allem aber schafft der Film ein Bewusstsein für die persönlichen Schicksale der Betroffenen, das berührt und zu Herzen geht.

Die Filmemacherin Christa Graf interessiert sich bei ihrer Arbeit immer wieder besonders für den afrikanischen Kontinent und dessen vielfältige Probleme: Im Jahre 2004 realisierte sie mit Ruanda – Zurück ins Leben für ARTE eine Dokumentation über das Leben nach dem Trauma des Genozids in dem afrikanischen Land, drei Jahre zuvor machte sie sich auf die Spuren von Daphne Sheldrick, die eine Aufzuchtstation für verwaiste Elefantenbabys in Kenia gründete und die als „Mutter der Elefanten“ verehrt wird.

Mit ihrem neuen Film ist Christa Graf ein bewegendes Werk gelungen, das verdeutlicht, welche menschliche Tragödie sich in Ostafrika unter den Augen der Weltöffentlichkeit abspielt und wie die Ugander einen Weg gefunden haben, um mit dem alltäglichen Sterben umzugehen. Bemerkenswert ist dabei vor allem, dass es der Filmemacherin gelingt, die Balance zwischen Trauer und Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu halten, so dass der Film nicht nur traurig und betroffen macht, sondern auch als Aufforderung dazu verstanden werden muss, einen Beitrag zur Linderung der unglaublichen Not zu leisten.

Ugandas Straßenkinder -


Sie betteln und wühlen im Müll, nachts schlafen sie hungrig auf nacktem Beton.

"Auf der Straße gibt es nur Leiden"

Von Klaus Huhold aus Uganda
Von Österreichern unterstützte NGO gibt Kindern in Uganda ein Zuhause.
Schulbesuch und medizinische Hilfe ebnen Rückkehr in ein normales Leben.

Kampala.Sie tauchen immer wieder auf Kampalas belebten Märkten oder Straßenkreuzungen auf. Kinder, oft nicht älter als zehn Jahre, mit zerfetzten T-Shirts und zerzaustem Haar. Schnell laufen sie auf Passanten zu, öffnen ihre Handflächen zum Betteln.
Ugandas Straßenkinder kämpfen in einem armen, afrikanischen Land jeden Tag ums Überleben: Sie wühlen im Müll, sie bitten vor Hotels um Essensreste. In der Nacht suchen sie vor verlassenen, großen Gebäuden einen Platz zum Schlafen und legen sich auf den nackten Beton.
Ronald ist mittlerweile bei einer NGO untergekommen, doch auch er lebte monatelang auf der Straße. "Wenn ich daran zurückdenke, könnte ich weinen, weil es so eine fürchterliche Situation war", sagt der 13-Jährige mit dem runden Gesicht und den aufgeweckten Augen. Der Einschnitt in Ronalds Leben war der Tod seiner Mutter. Sein Vater heiratete noch einmal, seine Stiefmutter misshandelte Ronald schwer. "Deshalb beschloss ich, auf der Straße zu leben."
"Dort schläfst du hungrig ein und wachst hungrig auf", erzählt er. "Du schaust die ganze Zeit, dass du an Essen rankommst." Ronald bettelte oder sammelte Müll, für den er bei Schrotthändlern ein paar Cents bekam. "Doch auch dieses Geld wird dir in der Nacht oft gestohlen."
Überhaupt fand Ronald in der Nacht keine Ruhe, er war gehetzt, hatte Angst vor Dieben und Wachleuten, die die Straßenkinder verfolgten. "Kaum hörte ich Schritte, lief ich davon."
Berichtet Ronald von seiner Vergangenheit, wirkt er zurückhaltend und nachdenklich – und sehr reif für einen 13-Jährigen. Er spricht nicht nur von seinen persönlichen Erlebnissen, sondern setzt sie auch ganz allgemein in Zusammenhang mit dem Leben am untersten Rand der Gesellschaft, sagt Sätze wie: "Auf der Straße lernst du nur aus deinen Erfahrungen" oder "Auf der Straße kämpft jeder nur um sein eigenes Überleben."
Die Ursache, warum Kinder in Uganda auf der Straße landen, sind vielfältig: Manche laufen wie Ronald vor Gewalt in der Familie davon. Andere Straßenkinder sind Waisen, deren Eltern an Aids gestorben sind. Einige Kinder sind wiederum auf der Straße geboren, ihre Eltern sind selbst obdachlos. Zudem kommen viele Straßenkinder aus dem Norden des Landes. Sie flohen vor den Rebellen der Lord’s Resistance Army (LRA), die für die Zwangsrekrutierung von Kindersoldaten berüchtigt ist. Wie viele Straßenkinder es in Uganda gibt, weiß keiner so genau, aber es werden wohl Tausende sein.
Bett, Essen und Medizin
Während Ronald erzählt, spielen gerade ein paar seiner Freunde in einem Hof Fußball. Gleichzeitig dröhnt aus einer Anlage Musik, einige kleinere Kinder toben herum. Ronald und all diese Kinder haben bei Save The Street Children Uganda (Sascu) ein neues Zuhause gefunden. Sie leben nun in einem Wohnheim, bekommen Essen, medizinische Versorgung und gehen zur Schule. In der Freizeit gibt es Tanzunterricht oder Sporttraining.
Aufgelesen hat die Kinder der Leiter des Heimes, Byaruhanga Innocent. Der 29-Jährige mit dem ruhigen Blick weiß, wo er Straßenkinder findet und wie er sie ansprechen muss. "Ich war selbst neun Jahre lang ein Straßenkind, bis ich von einer NGO gerettet wurde", berichtet er. Innocent wurde eine Schulbildung ermöglicht, danach arbeitete er bei einer Botschaft. "Doch mit den Gedanken war ich ständig bei den Straßenkindern. Denn auf der Straße gibt es nichts als Leiden", sagt der gläubige Christ. Schließlich begann Innocent, Kinder von der Straße bei sich aufzunehmen. Bis zu neun Kinder schliefen in einer Ein-Zimmer-Wohnung.
Eines Tages im Februar 2008 befand sich Innocent vor dem Speke Hotel im Zentrum Kampalas. Das Speke-Hotel liegt fernab von der Welt der Straßenkinder. Man spaziert hier unter gepflegten, weiß gestrichenen Rundbögen, durch gedämpftes Laternenlicht und klimatisierte Räume. Im Restaurant des Speke treffen sich Touristen, Geschäftsleute und Vertreter internationaler Organisationen. Innocent kam hierher auf der Suche nach Spenden.
Und er traf dabei auf die Österreicher Leo Stollwitzer und Ernst Steinicke. Stollwitzer, ein Politik-Analyst an der US-Botschaft in Wien, und Steinicke, ein Geographieprofessor an der Universität Innsbruck, waren eigentlich wegen eines wissenschaftlichen Projekts in Uganda. Sie wechselten mit Innocent nur ein paar Worte, ließen sich von ihm einige Informationen geben. Doch die Geschichte der Straßenkinder ging ihnen nicht aus dem Kopf. Und was als kurzer Kontakt mit Innocent begann, hat sich zur handfesten Zusammenarbeit ausgeweitet.
Denn Stollwitzer, seine Frau Gudrun Semmelrock, Steinicke und einige ihrer Verwandten und Freunde bilden mittlerweile den Vorstand von Sascu International. Unermüdlich bemühen sie sich, Spendengelder aufzutreiben, ihre Bekannten von dem Projekt zu überzeugen. "Es geht nicht darum, ganz Afrika zu retten, sondern ein paar Kindern das Überleben und den Schulbesuch zu sichern", sagt Stollwitzer.
Das Projekt ist in den vergangenen zwei Jahren gewachsen. In einem östlichen Vorort von Kampala wurde ein Haus angemietet, aus neun betreuten Kindern wurden fast 40. Neben Innocent gibt es nun einen weiteren Sozialhelfer, eine Köchin, eine Reinigungskraft und einen Wachmann. Doch immer wieder muss improvisiert, Geld aufgetrieben werden: Plötzlich sind gleich sieben Kinder an Malaria erkrankt und benötigen eine Behandlung. Und auch die verschiedenen Schulen müssen jedes Semester bezahlt werden.
Fußballer oder Anwalt
Die Ausgaben vor Ort verwaltet Marinka Sanc-George. Die Australierin mit ungarischen Wurzeln lebt seit fast 20 Jahren in Uganda und leitet eines der größten Reisebüros. In ihrer Freizeit übernimmt die resolute Geschäftsfrau das Monitoring des Projekts und treibt selbst Spenden auf. Oder sie fährt Schulen ab, um Preisnachlässe auszuhandeln. Erst kürzlich ist es ihr gelungen, in einer angesehenen Schule 17 Kinder unterzubringen, die nun gar die Aussicht haben, die Matura zu machen.
Damit könnten sich für den 15-jährigen Nicholas und die 14-jährige Bena ihr Traum erfüllen: Sie wollen beide Anwälte werden – Nicholas hält sich aber auch noch die Option Fußballprofi offen.
Bena berichtet, dass es ihr am Anfang schwer fiel, im Zentrum zu bleiben. Das aufgeweckte Mädchen mit der Stoppelglatze fühlte sich eingesperrt, war den geregelten Tagesablauf nicht gewohnt. Doch nun würde sie diesen Ort lieben, sagt sie, "weil sich Innocent so um uns kümmert."
Auch Nicholas betont, dass er sich bei Sascu wohlfühlt. "Hier werden wir endlich wie Kinder und Jugendliche behandelt. Wir haben ein Dach über dem Kopf und können zur Schule gehen." An seine Zeit auf der Straße, als er aus Mülltonnen Essen fischte, möchte er am liebsten nicht mehr denken, sagt der sportliche Bursche mit dem gestreiften T-Shirt. Ronald hingegen will seine Vergangenheit nicht vergessen. Sein Traum für die Zukunft? "Ich möchte anderen Straßenkindern helfen."
Printausgabe vom Freitag, 05. März 2010
Online seit: Donnerstag, 04. März 2010 17:48:28

Donnerstag, 1. Juli 2010

Uganda - Instrumente

Letzte Woche stöberten Miriam und ich in einigen Läden im "Afrikaviertel" und dort entdeckte ich für mich total unbekannte Instrumente. Inzwischen hab  ich mich schlau gemacht und hier nun ...


...ein Einblick in das Kunsthandwerk und den Instrumentenbau in Uganda


Man kann Rhythmus erzeugen, indem man in die Hände klatscht, oder man erzeugt Töne, indem man auf ihnen bläst.

Es gibt eine Vielzahl von leicht und hart geblasenen Blasinstrumenten. Dabei wird Luft in ein Mundstück geblasen, wodurch eine Schwingung erzeugt wird, die wiederum einen Ton erzeugt, ohne dass dabei die Lippen verwendet werden. Diese Methode findet sich auch im Zusammenhang mit dem Mundstück der Trompete. Solche Instrumente sind aus Ton, Holz oder Tierhorn gefertigt, heute werden sie natürlich auch aus Metall oder Kunststoff hergestellt. Einige dieser Instrumente werden als Kinderspielzeug oder auch in Ritualen verwendet.

Die verschiedenen Stämme in Uganda spielen ebenfalls auf Saiteninstrumenten, auf welchen sowohl improvisiert wird als auch die Begleitung von Texten gespielt. Diese Saiten können durch das Spinnen oder Drehen von Sisal, Hautstreifen oder Fasergeweben erzeugt werden. Instrumente, an welchen solche Saiten auf verschiedene Weise an unterschiedlichen Rahmenformen befestigt sind, werden gepickt, gezupft, geschrammelt, geschlagen oder gestreichelt. Manche dieser Instrumente sind nur temporäre Instrumente, dabei manche nur so kurz, dass wir sie hier gar nicht auflisten, wie z.B. dieses hier: eine Saite wird an einem Ende gehalten, indem mit den Zähnen darauf gebissen und das andere Ende gestreckt wird, während die rechte Hand die Saite zupft oder sie mit den Fingern streichelt. Verschiedene Noten können gespielt werden, indem die Saite dementsprechend gelockert und angespannt wird.



-Adungu, Adeudeu
Bogenharfe - Saiteninstrument

Die achtsaitige Ennanga der Buganda und die sechssaitige Adeudeu (Bogenharfe) der Iteso haben eine ähnliche Form wie die acht- oder mehrsaitige Adungu aus der westlichen Nilregion.

Die Adungu ist eine neunsaitige (gebogene) Harfe der Alur-Stämme aus dem nordwestlichen Uganda. Sie ist der Tumi-Harfe der benachbarten Kebu-Stämme sehr ähnlich, und sie wird auch von den Lugbara und Ondrosi in dieser nordwestlichen Region rund um den Nil verwendet. Die Harfe wird verwendet, um epische und lyrische Lieder zu begleiten, und sie wird auch als Soloinstrument oder in Ensembles eingesetzt. Spieler der Bogenharfe besassen bereits immer einen hohen sozialen Status, und sie gehören auch zum königlichen Gefolge. Heute wird die Bogenharfe nun auch in Kirchen gespielt.
Die Adungu besteht aus einem bogenförmigen Hals, einem Resonanzkörper aus Holz, in welchem der Hals befestigt ist, sowie aus einer Reihe parallel geführter Saiten unterschiedlicher Länge, die gezupft werden. Die Saiten sind an einem Ende am Resonanzkörper befestigt und laufen in einem schiefen Winkel zum Hals hin aus, wo sie befestigt sind und mithilfe von Wirbeln gestimmt werden.
Die erste, zweite und dritte Saite sind in Oktaven mit der sechsten, siebten bzw. achten gestimmt. In der traditionellen Musik ist das Instrument pentatonisch (fünf Töne) gestimmt, es kann im modernen Stil aber auch in einem diatonischen Mass gestimmt werden.
Endongo - Entongoli
Leier - Harfenlaute - Kora - Streichinstrument

Die Baganda bezeichnen sie manchmal als Endongo, wenn das Instrument zur Führung eines Hochzeitstanzes gespielt wird, (Embaga). Im östlichen Uganda wird ein ähnliches Instrument als Litungu bezeichnet. Die Bagishu spielten sie für den Schultertanz und bezeichneten sie als Kamabega.

Hierbei handelt es sich um den bekanntesten Vertreter der Buganda und der Busoga Region. Im Allgemeinen ist die Harfenlaute das Instrument der Griot-Vertreter, oder Lobliedsänger, wie dies die ähnliche Kora oder Soron bei den Menschen von Guinea, der Elfenbeinküste, aus dem Senegal, Gambia und Südmali ist. Es wird entweder als Soloinstrument gespielt oder zur Begleitung von Lobliedern verwendet. Die Endongo weist sechs bis acht Saiten auf, die gezupft werden. Die Struktur des Instruments unterscheidet sich aber von der eigentlichen Harfe sehr stark. Sie besteht aus einem grossen halbkreisförmigen Resonanzkörper aus Kürbis, über den ein langer und gerader zylindrischer Hals oder Querbalken verläuft, dessen unteres Ende sich über die Basis hinaus erstreckt und dazu dient, die Saiten zu halten. Die Saiten bestehen aus Ochsensehnen, die an plattierten Lederringen befestigt sind, die entlang des Querbalkens bewegt werden können, um die Saiten zum Klingen zu bringen. Die Saiten verlaufen entlang der zwei Seiten eines grossen gekerbten Stegs in der Mitte des Klangtisches, der sie in zwei parallele Sätze unterteilt. Der Spieler hält das Instrument vor sich, so dass er die Saiten zwischen dem Steg und dem Hals mit Daumen und Zeigefinger jeder Hand zupfen kann. Die Leier besitzt einen vierseitigen Rahmen, der aus dem Klangkörper, zwei Armen und einem Querbalken besteht.
Die Endongo, die Leier der Ganda (Baganda), besitzt eine Öffnung, und die Entongoli, die Leier der Songa, besitzt zwei Stücke aus Stoff, Rinde oder Bananenblättern, die um den Rahmen herum gewickelt sind. Die Saiten sind eng um die Faser gewickelt, was danach als Stimmwirbel dient. Die Saiten sind nicht in der Ordnung ihrer Tonhöhen angeordnet. Die höchste Tonhöhe im Stimmumfang ist die dritte von links, die niedrigste ist die fünfte Saite. Die Saiten 7, 2, 4, 1 und 5 sind in Oktaven gestimmt.
- Ennanga - Nanga
Holzzither - Saiteninstrument

Dieses Instrument wurde von den Hamiten nach Uganda gebracht, und es wird sehr häufig von den Stämmen der Bakiga und Acholi gespielt. Dieses Saiteninstrument streicht die erzählerische und Geschichten erzählende Tradition der Menschen hervor. Liebeslieder, Loblieder, Epen, Trauerlieder und lustige Lieder.

Afrikanische Zither besitzen einen bootsförmigen Resonanzkasten. In altern Darstellungen sind diese oftmals in der Hand von Frauen abgebildet.

Sie ist ein Soloinstrument und besitzt acht Saiten, die über eine hölzerne Wanne laufen. Eine Zither ist ein Instrument, bei welchem die Saiten parallel zum Resonanzkörper verlaufen, der sich über die gesamte Länge der Saiten erstreckt.
- Sekitulege- Berimbeau
Musikbogen - Saiteninstrument

Der Musikbogen ist die einfachste Form eines Saiteninstruments; man glaubt, dass es sich aus dem Jagdbogen entwickelt hat, der zum Abschiessen von Pfeilen konstruiert wurde. Der Musikbogen ist der Ursprung aller Saiteninstrumente, oder zumindest der Vorfahre der Harfe, und geht auf eine sehr frühe Zeitrechnung zurück.
Diese Version ist bei den Buganda und Busoga Stämmen sowie in der Region des Westnils sehr beliebt. Sie besitzt nur eine Saite, deren Tonhöhe von der Spannung des Bogens abhängig ist. Ihr Resonanzkörper aus Kürbis.
- Endingidi - Adigirgi
Röhrenfiedel - einsaitige Fiedel - Saiteninstrument

Dieses Instrument ist in den Regionen Buganda, Busoga, Ankole, Kigezi, westlicher Nil und Acholi bekannt. Es besteht aus einer einzelnen Saite, die an einem biegsamen Stock befestigt ist und manchmal einen Resonanzkörper besitzt. Anders als andere Einsaiteninstrumente wird diese Fiedel mit einem Bogen gespielt.

Diese Geige wird auch als Endingire, Akadingidi, Endingidi, Esiriri oder Shilili in den verschiedenen Bantudialekten bezeichnet; von den nicht-Bantu-Stämmen wird es als Arigirigi, Rigirigi bezeichnet. Dieses Instrument entnimmt seinen Namen dem Blasvorgang sowie der Tonart, die dieses Instrument erzeugt. Das Instrument wird gespielt, um Wörter oder Phrasen auszudrücken, so wie ein Papagei die menschliche Stimme imitiert. Es handelt sich im Wesentlichen um ein Soloinstrument mit Gesang, das aber auch als Duett, Trio oder gemeinsam mit anderen Instrumenten gespielt wird.
- Endere
Flöte - Blasinstrument

Die Flöte ist in allen Regionen Ugandas sehr beliebt mit fünf Grifflöchern. Sie wird sowohl als Solo- als auch als Begleitinstrument eingesetzt.

Die Endere der Baganda, die Omukuri der Banyankore und der Bakiga, die Akalere der Basoga sowie die Alamaru der Iteso sind in ihrer Herstellung wie auch ihrer Verwendung ähnlich. Das Instrument wird am leicht V-förmigen geschlitzten Ende des Instrumentes geblasen, wobei es für gewöhnlich vier Fingerlöcher aufweist. In Ankole (Nkole) wird das Instrument auch manchmal in der Begleitung von Trommeln gespielt. Werden die Instrumente nicht zur Tanzbegleitung gespielt, so spielen die Menschen darauf sanfte Melodien für das grasende Vieh sowie um Liebeslieder darzubieten. In Buganda kann es als Soloinstrument verwendet werden, im Duett aber auch in kleineren Ensembles. Ein solches Ensemble besteht aus der grössten Flöte (kiwuwa), der mittleren Flöte (enkoloozi); der drittgrössten Flöte (entengezi); sowie der kleinsten Flöte (entengo). In der Region Busoga ist es ein dominantes Instrument, das in Kombination mit anderen Blas- oder Schlaginstrumenten gespielt wird. Die Iteso spielen diese Flöte meistens als Soloinstrument, oder sie begleiten sie mit einem Akogo (Fingerklavier).
- Enkwanzi
Panflöte - Blasinstrument

Die Enkwanzi oder Oburere ist eine Panflöte, die aus der Region Busoga kommt und aus Elefantengras oder Bambus gefertigt ist. Es handelt sich dabei um gestopfte Flöten, was bedeutet, dass der Knoten der Pflanze das Hohlrohr stoppt und somit die Tonhöhe des Rohrs bestimmt. Die Rohre sind vom höchsten zum niedrigsten Ton hin angeordnet und mit einer Schnur zusammengeschnürt. Die Oberkante am oberen Ende jedes Rohres ist in einem rechten Winkel geschnitten, so dass der Spieler über die Oberkante hinweg blasen kann, ähnlich wie etwa beim Blasen über eine Flasche hinweg.

Diese Panflöte besitzt zumindest fünf Rohre. Die melodischen Möglichkeiten der Panflöte und anderer Flöten waren für die Entwicklung von Flöten mit Fingerlöchern wohl massgeblich.

Instrumente, die durch eine schwingende Luftsäule Töne erzeugen, werden als Aerophone bezeichnet. Bei den Flöten richtet der Musiker einen Luftstrom über die scharfe Kante eines offenen Mundstückloches in der Seite oder Oberseite des Rohres.
- Amakondeere - Engombe - Enzambe
Horn - Holztrompete - Blasinstrument

Diese Instrumente findet man im gesamten Gebiet Ugandas, und man glaubt, dass sie ihren Ursprung bei den Buschmännern und Hamiten haben. Die Verwendung von Holztrompeten ist eng mit Ahnenkult und Initiationsriten für Erwachsene verknüpft.

Diese Instrumente werden aus verschiedenen Materialien gefertigt. Trompeten mit hohen Tonlagen werden aus Antilopenhörnern gebaut. Trompeten mit mittlerer Tonlage werden aus Baumwurzeln ausgehöhlt. Diese Instrumente besitzen ein schräg geschnittenes Mundloch, so dass das Instrument in einer Querposition gespielt wird.

Instrumente mit niedriger Tonlage werden auch aus den Stämmen des Papayabaumes geschnitzt und werden in einer geraden Position durch ein Mundloch am Ende geblasen. In einem Ensemble dieser Instrumente bringt jeder Spieler seine individuelle Tonhöhe in einem rhythmischen Muster, das innerhalb eines sehr präzischen metrischen Rahmens definiert ist, zum Klingen. Die enge Verknüpfung der einzelnen Trompeten innerhalb dieses Rahmens in einem sehr schnellen Tempo.

Instrumente, die durch eine schwingende Luftsäule Töne erzeugen, werden als Aerophone bezeichnet. Hörner sind eine Art der Blechblas- oder Lippentoninstrumente.

Die Amakondeere der Baganda, Banyoro und Batooro, die Amagwala der Basoga und die Agwara aus der westlichen Nilregion (das Volk der Lugbara und Kebu) sind lange Hörner (Ton ähnlich wie jener von Trompeten), bestehen aus ausgehöhlten Holzrahmen, die an einem Ende grösser sind und ein Loch besitzen, um hier durchzublasen. Diese Instrumente werden in der Gruppe gespielt. Sie sind mit Kuhhaut bedeckt, um ihnen eine wunderschöne und verschiedenfärbige Oberfläche zu verleihen. Im Allgemeinen sind alle diese Gruppen königliche Instrumente. In Uganda, Bunyoro und Batooro wurde sie im Königspalast für Zeremonien wie Krönungen und Hochzeiten verwendet, ebenso wie für Jahresfeiern und Begräbnisse. In der westlichen Nilregion wurde die Gruppe gespielt, wenn die neuen Häuptlinge gefeiert wurden sowie zu allen anderen grossen Versammlungen.
 Agwara
quergeblasenes Horn - Blasinstrument

Diese Instrumente stammen von den Stämmen der Lugbara und Kebu aus der westlichen Nilregion und werden in Gruppen von sieben oder mehr gespielt. Diese quergeblasenen Hörner besitzen manchmal ein einzelnes Fingerloch, das für Vorschlagornamente eingesetzt wird.
Die Instrumente der Iteso und Karimojong sind aus Kuhhörnern gefertigt und besitzen nur ein Mundstück zum Kommunzieren und Abgeben von Signalen.

Instrumente, die durch eine schwingende Luftsäule Töne erzeugen, werden als Aerophone bezeichnet. Hörner sind eine Art der Blechblas- oder Lippentoninstrumente.

- Akadinda - Embaire - Entaara - Amadinda
Xylophon - Schlaginstrument

Die Holzstäbchen der verschiedenen Xylophone der Region können auf verschiedene Art und Weise zur Resonanz gebracht werden, um die Töne zu verstärken. Die Resonanzkörper können die Form kleiner hohler Objekte unterhalb jedes Stäbchens annehmen, die Form eines gemeinsamen Resonanzkörpers für alle Stäbchen, oder sogar ein Loch, das in den Boden gegraben ist. In dieser letzteren Form liegen die Stäbchen parallel zueinander über dem Loch, das etwa 70 cm tief und beinahe zwei Meter breit ist. Der Musiker schlägt die linken Stäbchen (den Bass) mit einem Schlegel aus ziemlich weichem Holz und die rechten Stäbchen mit einem schweren und krummen Schlegel aus extrem harten Holz an. Die Tasten einer kleineren Version dieses Xylophons sind über einem flacheren Loch angeordnet. Dieses kleinere Xylophon liefert melodische und rhythmische Ostinatos als Stichnote für das grössere Hauptxylophon, das unterschiedliche Themen spielt, um die Gottheiten dazu zu überreden, anlässlich der Zeremonien für den Vodun (Voodoo) zu tanzen. Ein Paar Rasseln und eine Eisenglocke runden immer das Spiel dieses Doppelxylophons ab, und das Spiel wird auch oftmals von Liedern begleitet.

Das Xylophon ist in der Bantu-Region sehr beliebt. Die Stäbchen sind entweder durch lange Stöckchen (bei den Baganda) oder durch kurze Stöckchen voneinander getrennt und auf Bananenstielen befestigt. Die Bakonzo und die Basoga verwenden sowohl kurze als auch lange Stöckchen. Die Stäbchen werden an ihrer Position gehalten, indem ein Faden durch kleine Löcher im Holz gefädelt wird.
Das Amadinda besitzt zwei "Schultern"; die auf dem Boden eingeschnitzt sind, so dass die Stäbchen, wenn sie nicht anders befestigt sind, sich nach ihrer Positionierung auf den Bananenstielen nicht bewegen. Heutzutage ist das gesamte Instrument aus Holz gefertigt.

Die Amadinda und die Akadinda unterscheiden sich in Grösse und Anzahl der Holzstäbchen, obwohl beide in einem pentatonischen Mass mit gleichen Intervallen gestimmt sind. Die Amadinda besitzt grössere Stäbchen. Früher besass diese bis zu 22 Stäbchen. Es benötigte fünf Männer, um die Version mit 17 Stäbchen sowie sechs Männer um die Version mit 22 Stäbchen zu spielen. Das grössere Instrument ist heutzutage äusserst selten anzutreffen und wird für den Kabaka (den König der Baganda) gespielt. Heute kann die Akadinda zwischen 10 und 20 Stäbchen besitzen, und die Amadinda besitzt 12 Stäbchen und wird von drei Männern gespielt. Ein Spieler spielt nur die zwei höchsten Töne, während die anderen zwei Musiker verschiedene Melodien auf den übrigen zehn Stäbchen spielen. Diese Melodien sind oftmals Abwandlungen von Vokalstücken, die für das Xylophon adaptiert wurden. Das Wechselspiel zwischen den Melodien der Spieler (wobei jeder in Oktaven spielt) erzeugt eine dritte Melodie mit einem längeren metrischen Zyklus. Durch diese miteinander verflochtene Technik können zwei Spieler eine einzelne Melodie in einem sehr schnellen Tempo spielen, ohne dass die Spieler dabei sich extrem körperlich betätigen müssen. Die Kompositionsstruktur der von beiden Instrumenten gespielten Stücke ist im Wesentlichen gleich, nur dass die 20-Stäbchen-Amadinda von vier Musikern und die Version mit 10 Stäbchen von einem Solokünstler (so etwa anlässlich des Hochzeitstanzes (der Mbaga) gespielt wird.

Instrumente, die durch die Schwingung ihrer gesamten Körper Klänge erzeugen, werden als Idiophone bezeicnet.
Akogo - Likende - Akadongo - Sansa - Mbira - Akalimba
Daumenklavier - Schlaginstrument

Für dieses Instrument gibt es viele verschiedene Namen: Kalimba, Sansa und Mbira sind die am weitesten verbreiteten Bezeichnungen. Dieses Musikinstrument besteht aus einer Reihe flexibler Metall- oder Rohrzungen unterschiedlicher Länge, die an einer Holzplatte oder an einem trapezförmigen Resonanzkasten befestigt sind. Heute wird der Resonanzkasten aus Kiaatholz gebaut, und die Zungen bestehen aus hochqualitativem Federstahl. Der Musiker hält das Instrument in beiden Händen und zupft mit seinen Daumen die leicht nach oben gedrehten freien Enden der Zungen. Die Anzahl und Anordnung der Zungen oder Lamellen variiert regional. In Uganda wird das Instrument gewöhnlich als Soloinstrument gespielt, um etwa den einsamen Treck eines Reisenden oder die lange Wachzeit eines Nachtwächters zu erleichtern. Das Instrument begleitet ein Repertoire an "Liedern zum Nachdenken" oder von Männern und Frauen gesungenen Trauerliedern.

In Buganda ist das Instrument als "akadongo kabaluru" oder "kleines Instrument des Alur-Stamms" aus der nordwestlichen Nilregion bekannt. Die Mbuti-Pygmäen in Amba verwenden Rattanrohrtasten sowie einen U-förmigen Steg. Der Stamm der Basoga spielt verschiedene Sansastile.
Sansas werden gewöhnlich in eine diatonische G-Dur-Tonleiter gestimmt, obwohl sie jederzeit in eine beliebige Tonleiter zurückgestimmt werden können.

Instrumente, die durch die Schwingung ihrer gesamten Körper Klänge erzeugen, werden als Idiophone bezeicnet.
- Engalabi
Lange Trommel - Schlaginstrument

Diese traditionelle Trommel besitzt einen Kopf, der aus Reptilienhaut gefertigt und an einem hölzernen Resonanzkörper befestigt ist. Die Engalbi aus der Region Buganda spielt bei Zeremonien und im Theater eine sehr wichtige Rolle. Sie wird als " Okwabya olumbe" bezeichnet, d.h. Nachfolgers eines Verstorbenen; es gibt in der Lugandasprache der Baganda das Sprichwort "Tugenda mungalabi", was so viel heisst wie, wir gehen zur Engalabi, d.h. "lange trommeln".
Beim Spielen der Trommel dürfen nur die blossen Hände verwendet werden.

Instrumente, die Klänge durch die Schwingung einer gedehnten Membran oder Haut erzeugen, werden als Membranophone bezeichnet. Trommeln gibt es in vielen verschiedenen Formen.
- Engoma
Ugandische Trommel - Schlaginstrument

Embuutu; grosse Trommel, Empuuny; Basstrommel

Während grössere Versionen dieser Trommel traditionellerweise aus alten Hartholzbäumen geschnitzt werden, sind diese Trommeln heute aus Kieferholzplatten gefertigt, die gemeinsam wie Fässer zusammengesetzt sind. Kleinere Trommeln werden auf einer Drehbank laminiert und gedreht und können einen Strick besitzen, um das Instrument zu tragen. Alle diese Trommeln besitzen Köpfe, die aus Haut gefertigt sind, die von Stiften gehalten wird, die in die Seiten der Trommeln gehämmert wurden.
Diese Trommel gefiel mir auch gut!
- Entenga - Namandu
- drum chimes - drum set - percussion instrument

- Ensaasi - Akacence - Enseege
Schüttelrohre- Schlaginstrument

Schüttelrohre bestehen aus Kürbis- oder Muschelpaaren, die manchmal Stockgriffe besitzen: Sie werden zur Begleitung traditioneller Instrumente verwendet. In den zentralen und nördlichen Regionen in Uganda (z.B. Alpaa Region) gibt es Schüttelrohre, die einen kontinuierlichen Ton erzeugen, wenn die Perlen sich im Kürbis oder in der Muschel von einer Seite zur anderen bewegen. Im Allgemeinen erzeugen diese Schüttelrohre dadurch ein Geräusch, dass viele kleine Objekte wie etwa Kieselsteine im Inneren des Körpers gemeinsam geschüttelt werden.
Instrumente, die Klänge durch Schwingung ihrer gesamten Körper erzeugt werden, bezeichnet man als Idiophone.
Das hört sich wirklich gut an. Hatte ich auch in den Händen.
- Ebinyege - Binyege (Entongoro) Rasseln - Schlaginstrument

Diese haben ihren Ursprung in Bunyoro und in der Batooro (Toro) Region in Westuganda entlang der Ausläufer des Ruwenzori Gebirges. Die Samen werden in diese trockenen Früchte eingefüllt, um rhythmische Muster zu erzeugen, wenn diese geschüttelt werden.
Die Ebinyege werden an den Beinen der Männer befestigt, um zum Klingen gebracht zu werden, und der Runyege-Tanz (Werbungstanz der Batooro) ist nach den Ebinyege benannt und besitzt somit einen hohen Stellenwert.


Die hatte ich auch an den Beinen und war versucht sie zu kaufen. Habs dann doch gelassen. 





- Endege
Knöchelglocken - Schlaginstrument
Tänzer haben oftmals Metallglöckchen an ihren Knöcheln befestigt, um ihre Bewegungen in Tönen auszudrücken.