Handwerkliches Können wurde von Generation zu Generation übermittelt und bekam mit der Zeit in Form, Gestaltung, Verzierung (Ornamente) und Ausdruckskraft eine eigene Identität innerhalb solcher Gemeinschaften (Kommunen). Korbwaren, Töpfe und alltägliche Gebrauchsgegenstände für Haushalt oder zur täglichen Arbeit auf dem Felde wurden in gemeinschaftlicher Arbeit gefertigt, ebenfalls Werkzeuge für die Jagd und den Kampf. Es wurden in Holz geschnitzte Fetischfiguren und Masken für Rituale und als Prestige hergestellt. Ausführungen in Formen und Verzierungen (Ornamente) wurden zu Markenzeichen einer solchen Gemeinschaft (Stamm). Heute können wir deshalb diesen Gemeinschaften eine örtliche und zeitliche Herstellung von Gegenständen zuordnen.
Hergestellt wurden Kürbisgefässe (Kalabassa) und Holzgefässe, die für Esswaren oderGetränke verwendet wurden; Tonwaren wurden ohne Töpferscheibe hergestellt; Wasserpfeifen zum Hanfrauchen; Korbwaren für den Alltagsgebrauch; Bierkörbe oder Matten aus Gras; Kleider und Bedeckungen aus Fellen oder Rindentuch (Barkcloth); Zipfel und Schürzen; Gürtel und Hüfthalter; Haarschmuck und Gesichtsornamente; Amulette; Halsketten oder Perlen; Arm- und Beinschmuck; Armketten, Ringe; weiters Schilder, Speere, Pfeil und Bogen; Schwerter, Tanzwaffen; Jagdmesser; Finger- und Handgelenksmesser; Jagdausrüstung. Aus Holz geschnitzt wurden Dekorationen, Fetisch-Kultfiguren und Ritualmasken.
Z.B. bei den Karimojong (ein hamitischer Stamm) wird die Haartracht aus menschlichem Haar gefertigt, das mit Schmiere und Ton verfilzt wird. Diese Konstruktion wird mit einem Drahtgeflecht um die Vorderkante herum verstärkt. Mit roter, blauer und gelber Farbe wird ein Muster gebildet. Die Ösen über der Krone und an der Rückseite halten Pfauenfedern und andere Ornamente.
Neben alltäglichen Gebrauchsgegenständen für den Haushalt, die Feldarbeit, die Jagd oder den Kampf wurden auch Ritualobjekte hergestellt. Fetischfiguren, Masken. Mehrköpfige Speere wurden in zeremoniellen oder magisch-religiösen Praktiken verwendet, wobei die Töpfe mit mehreren Öffnungen verwendet wurden, um dem Opfer, das sich den Zorn und die Wut des Kabaka (König) zugezogen hat, mit Bier zu vergiften. Die Luo (Fluss-See-Niloten) und die Basamia-Bagwe (Bantu-Stamm) verwenden in gewissen Riten, insbesondere in jenen in Zusammenhang mit der Geburt von Zwillingen, Töpfe mit zwei Öffnungen. In der Zauberei gibt es auch verschiedene Objekte (so z.B. Totems und Kultfiguren), um den Magiern in Zeremonien Kraft zu verleihen. Solche magischen Kräfte wurden mit dekorierten Utensilien wie Leopardenfellen, Kuhschwänzen, Schwänzen, Tierhörnern, Schlangenhaut, Federn seltener Vögel, Muscheln und Perlen unterstützt.
Aus Plastik und aus Aluminium produzierte Ware hat den Markt erobert und dabei die lokalen traditionellen Handarbeiten verdrängt. Immer mehr Menschen in Uganda verwenden aus Kunststoff hergestellte Produkte, so z.B. Kanister, Becher und Schüsseln. Regionale und lokale Handwerker haben nun mit der Herstellung traditioneller Waren in modernen Formen begonnen und versuchen, auf den Markt zurückzukommen. Dieser Bereich scheint nunmehr im Wachstum begriffen zu sein und besitzt enormes Potential, da diese Produkte an Touristen verkauft werden können. In diesem Zusammenhang basiert alles darauf, das Kunsthandwerk der Einheimischen mit seinen traditionellen Ornamenten in neuen Formen zum Ausdruck zu bringen.
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