Mittwoch, 27. Oktober 2010

Schreckensnachricht aus Uganda


Kamuli (Uganda) – Es sind Bilder wie aus einem Horror-Film: Ein Mann zeigt seine Hände und Füße, die knorrig und regelrecht verfault erscheinen. Die Haut hat eine unnatürliche graue Farbe.
Der Mann heißt Anatoli Alemo, ist 40 Jahre alt und stammt aus dem Kamuli-Distrikt im Osten von Uganda.
Dort wütet seit Monaten eine Ekel-Epidemie, an der schon 20 Menschen gestorben sind. Mehr als 20 000 Bewohner sind infiziert, meldet cbsnews.com.
Die Krankheit wird von einem Sandfloh namens Tunga penetrans ausgelöst. Das Weibchen dringt in den menschlichen Körper ein, meist über die Füße. Oder es bohrt sich unter die Zehennägel.
Sind die ein bis zwei Millimeter großen Tiere erst mal in den Körper eingedrungen, ernähren sie sich vom Blut. Sie können auf bis zu zwölf Millimeter Größe anwachsen und lassen das umliegende Gewebe und Körperteile regelrecht verrotten.
Die Behörden des Landes sind alarmiert. Gesundheitsminister James Kakooza warnte, dass kleine Kinder durch die Parasiten sterben können. Aber auch Erwachsene sind gefährdet, deren Immunsystem geschwächt ist oder die bereits an anderen Krankheiten leiden und ältere Menschen.
„Wir sind dabei, die Epidemie zu bekämpfen und ich denke, dass wir die Flöhe in der nächsten Zeit ausrotten können“, sagt Kakooza. Die Regierung hat dafür rund eine Million Dollar zu Verfügung gestellt.
Doch derzeit lauern die Biester noch überall, vor allem in sandigen, schmutzigen Bereichen. Betroffen sind vor allem 12 Distrikte, dort, wo die hygienischen Bedingungen schlecht sind.
„Wir sagen den Leuten, dass sie spezielle medizinische Seife zum Waschen benutzen sollen. In infizierten Bereichen sollten sie die Flöhe mit Paraffin oder Benzin abtöten.“
Doch nicht immer ist es so einfach. In den ländlichen Gebieten glauben manche Einwohner, dass sie verhext oder verflucht wurden. „Ich leide seit drei Jahren an der Krankheit“, sagt Dakaba Kaala (60). „Ich habe zwei Kinder dadurch verloren. Mein Nachbar hat mir die Flöhe geschickt, weil er mein Land haben will.
Auf dieser Karte ist Kamuli, der Distrikt dieser Epidemie zu sehen

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