Die ugandische Bevölkerung setzt sich aus einer komplexen und vielfältigen Reihe von Stämmen zusammen. Der Kyogasee bildet die Nordgrenze für die Bantu sprechenden Völker, die einen Grossteil der östlichen, zentralen und südlichen Landstriche Ugandas dominieren. Zu ihnen gehören das Volk der Baganda und einige andere Stämme. Im Norden leben die Langi und Acholi, die nilotische Sprachen sprechen. Im Nordosten sind die Iteso und Karimojong beheimatet, die mit den Masaai verwandt sind und auch zur nilotischen Sprachgruppe gehören. Die Pygmäen (Volk der Batwa und Bambuti) leben in den Wäldern des Südwestens.
>Jeder Stamm besitzt seine eigene Musikgeschichte, wobei Lieder von einer Generation zur nächsten übermittelt werden. Endigindi (Fidel), Entongoli (Leier), Amadinda (Xylophon) und Akogo (Daumenklavier) sind allgemein beliebte Instrumente. Der Acholi Okot p'Bitek ist einer der berühmtesten Verfasser von Folklore, satirischen Gedichten und Liedern.
In den Worten der Zauberer und Hexerei wird Tod manchmal interpretiert; eine Krankheit oder eine andere Todesursache wird nicht als die tatsächliche Ursache angesehen. Wenn bei einem Begräbnis die Verwandten jemanden verdächtigen, schuld am Tod der/des Verstorbenen zu sein, so ruft ein Geistermedium den Geist des/der Verstorbenen an, um sie/ihn zu fragen, wer wirklich für den Tod verantwortlich war. Im Allgemeinen ist es so, dass die Frauen die traditionellen Heiler sind. Magische Kräfte und Kräuter wurden zur Heilung einer Krankheit verwendet.
Wenn das Essen serviert wurde, hatten strenge Regeln eingehalten zu werden. Alle Mitglieder des Haushaltes wuschen sich ihre Hände und sassen auf Matten auf dem Boden. Besucher und Nachbarn, die vorbeischauten, mussten ebenfalls am Mahl der Familie teilnehmen. Normalerweise wurde ein kurzes Gebet gesprochen, bevor die Familie zu essen begann. Während des Essens sprachen Kinder nur, wenn sie von älteren Personen oder den Eltern etwas gefragt wurden. Es wird auch als unhöflich angesehen, den Raum zu verlassen, wenn andere noch essen.
Die Frauen wurde unterrichtete, zuzuhören und den Wünschen ihrer Väter, Ehemänner und Brüder und sogar den anderen Männern der Gemeinschaft zu entsprechen. Die Männer waren dominanter als die Frauen. In den 1980ern knieten die Frauen in ländlichen Gegenden wie z.B. Buganda nieder, wenn sie mit einem Mann sprachen. Die Frauen in Uganda trugen ihre Kinder auf dem Rücken und balancierten schwere Lasten auf ihren Kopf. Wenn sie in den Feldern arbeiteten, wurden sie nicht weniger als die Männer respektiert. Bis zum 20. Jahrhundert hatten die Frauen auch erste Handelsunternehmen gegründet, wobei sie von ihnen geerntetes Gut verkauften.
Die ugandische Küche besteht hauptsächlich aus einem dicken Brei aus Bohnen oder einer Fleischsauce, der mit Huhn-, Rind-, Ziegen- oder Hammelfleisch serviert wird. Die Stärke bzw. den Brei gewinnt man aus Hirse (Millet), Mais (Ugali), Cassava (Maniok-Wurzel) oder Kochbananen (Matooke). Es gibt auch Reis, Sorghum (Mohrenhirse – eine alte Getreideart), Süsskartoffeln oder eben normale Kartoffeln (Irish-Potatoes genannt). Ugali (Mais) wird zu einem dicken Brei gekocht, bis dieser hart wird. Danach wird er flach und in ziegelartiger Form aufgetischt. Es wird auch Chapatis, eine Art Omelette (Mehlspeise mit Wasser), serviert. Auch kennt man hier Samosas; dabei handelt es sich um mit Bohnen oder Fleisch gefüllte Teigtaschen. Man kocht auch Fisch, so etwa den Mandazis (Karpfen) oder den Tilapia (Barsch). Wenn dies nicht bereits ansprechend genug ist, so bietet das tropische Klima des Landes eine gesunde Auswahl an Früchten wie Ananas, Mangos, Bananen, Avocados, Papayas, Orangen oder Passionsfrüchte (Maracuja). Obwohl nur äusserst selten zu finden, stellt Mkat Mayai (Broteier) einen exzellenten Snack dar. Ursprünglich ein arabisches Gericht, handelt es sich dabei um Weizenteig, der in einen dünnen Pfannkuchen ausgerollt, mit Faschiertem und rohen Eiern gefüllt und danach in ein ansprechendes Päckchen gefaltet und schliesslich auf einer heissen Platte gebraten wird. Bier ist wahrscheinlich das in Uganda am häufigsten erhältliche Getränk. Pombe ist ein Bier, das lokal aus gegärten Bananen erzeugt wird; auch Waragi (Schnaps) ist ein lokaler Alkohol auf der Basis von Bananen. Bei Enguli handelt es sich um Getreideschnaps. Diese Getränke haben es so richtig in sich und können einen unangenehmen Kater am darauffolgenden Morgen verursachen.
Bevor mit den arabischen Händlern die Baumwolle ins Land gebracht wurde, wurden Fasern der Bananenpflanze und Rindengewebe (Barkcloth), die innere Rindenschicht eines bestimmten Baums, am häufigsten verwendet. Heute werden Rindengewebe und Kanzus (eine weisse Baumwollrobe) mit "traditionellen" männlichen Kleidungsstücken assoziiert. Die Frauen tragen Wickel aus gemusterten Textilien (die gewöhnlich aus Kenia und Tansania importiert werden) oder ein Kleid im westlichen Stil mit spitzen Schultern. Andere natürliche Materialien wie Kürbisse werden ebenfalls für eine Vielzahl von Zwecken verwendet.
Es hat aber in der Musik Ugandas gewisse Entwicklungen gegeben. So wurde die Musik insbesondere in der Hauptstadt Kampala schrittweise integriert, wo Instrumente der verschiedenen Regionen gemeinsam in einem Orchester eingesetzt werden oder einen Tanz einer anderen Region begleiten. Alle Instrumente, die auf eine ähnliche Tonleiter (pentatonisch mit gleichen Intervallen) gestimmt werden können, werden nunmehr im selben Orchester gespielt; so besitzt die Kombination aus z.B. Adungu (Harfe), Amadinda (Xylophon), Endingidi (Fiedel) einen unterschiedlichen kulturellen Hintergrund, liefert aber in einem nacheinander folgenden Spiel wunderschöne und angenehme Musik. Das berühmteste und wohl eines der ältesten Ensemble, Ndere Troupe, kann hier als ein Beispiel dafür angeführt werden, wie die Beibehaltung und die Entwicklung der traditionellen ugandischen Musik in Bezug auf Harmonie beispielgebend und wegweisend verknüpft werden können.
Die Kunst der Einheimischen war stets sehr beliebt. Die Afrikaner haben von den Immigranten nur so viel angenommen, als ihnen für ihren Lebensstil entsprechend erschien. Viele verteidigten ihre Stammestraditionen gegen islamische Einflüsse und später gegen die christliche Religion. Die figürlich-plastische Kunst, für die Schwarzafrika berühmt geworden ist, erlangte nicht bei allen Völkern gleich hohe Bedeutung. Bei einigen Stämmen waren vorwiegend der malerische Dekor der Hütten oder die Töpferei von Bedeutung. Bei anderen war es die Maskenschnitzerei. Die Plastik war bei den Bantu hochentwickelt, diese Verbreitung zeigte deutlich, dass die Frau eine soziale Vormachtstellung einnimmt.
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