Der 1978 km² große Queen Elizabeth Nationalpark wurde 1952 gegründet. Er verdankt seine Existenz einem epidemieartigen Ausbruch der Schlafkrankheit in der Region zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wodurch viele Menschen das Gebiet verließen. Zwischen 1925 und 1947 wurden die verlassenen Gebiete am Kazinga-Kanal zu Wildschutzgebieten erklärt, aus denen 1952 der Kazinga NP hervorging. 1954 wurde der Park anlässlich eines Besuchs der englischen Königin Elizabeth II.. zu ihren Ehren umbenannt. Unter Idi Amin galt vorübergehend die Bezeichnung "Ruwenzori National Park", doch hat sich heute wieder der alte Name durchgesetzt.
Der QENP umfasst eine sehr abwechslungsreiche Landschaft, die neben offener Savanne auch viel Buschland, Sümpfe, tropische Feuchtwälder, Flüsse und Seen enthält. Der Kazinga-Kanal, eine natürliche Wasserstraße zwischen dem Lake Edward im Westen und dem Lake Georg im Osten, teilt den Park in zwei Abschnitte. Teile der beiden Seen liegen innerhalb des Parks. Im Norden grenzt das Ruwenzori-Gebirge an. Im Nordwesten liegt das mit Grassavanne bestandene Krater-Hochland, das über 30 Krater enthält, die teilweise wassergefüllt sind. Im Südosten liegt der primatenreiche Maramagambo Forest. Im Osten grenzt das Kyambura Wildlife Reserve (häufig auch Chambura WR geschrieben) an den Park an. Die Grenze wird von der 16 km langen Kyambura Georg gebildet.
Der Park lässt sich mit Allradfahrzeugen ganzjährig erreichen. In der Regenzeit sind jedoch vor allem im Südsektor biele Gebiete nur eingeschränkt befahrbar. Also lieber in der relativ trockenen Zeit von Juni bis September oder Dezember bis März kommen. Mitzubringen ist ein gutes Mückenschutzmittel und ein Fernglas.
Tier- und Pflanzenwelt
Der QENP gehörte einst zu den tierreichsten und bestgeführten Nationalparks Afrikas. Er wurde von der wildernden Soldateska Idi Amins und seiner Nachfolger sowie den Truppen der tansanischen Besatzungsmacht in den 1970er und 1980er Jahren leergeschossen. Die Tierbestände haben sich seit 1986 aber wieder deutlich erholt, unter anderem durch Zuwanderung aus dem angrenzenden Virunga-Nationalpark Kongos. Gefahr droht den Tierbeständen heute in erster Linie durch immer wieder in den Park eindringende Hirten mit großen Viehherden, was in den vergangenen Jahren mehrfach zu unkontrollierter Wilderei und dem gezielten Vergiften von Löwen und anderen Großkatzen geführt hat.
Der ehemals mehr als 4000 Tiere umfassende Bestand an Elefanten war Mitte der 1980er Jahre auf unter 200 Individuen geschrumpft, liegt heute aber wieder bei ca. 3000 Tieren.
Herden von Uganda-Kobs sind ein gängiger Anblick. Der Gesamtbestand liegt bei 30.000 Tieren.
Auch größere Formationen von Kaffernbüffeln (ca. 6000 Tiere) sind verbreitet.
In der Ishasha-Region kommen größere Topi-Bestände vor.
In Wassernähe sind Defassa-Wasserböcke häufig.
Seltener und eher versteckt lebend sind Buschbock,
Bohor-Riedbock, verschieden Duckerarten und die scheue Sitatunga-Antilope.
Neben dem Warzenschwein kommen das
Pinselohrschwein und
das Riesenwaldschwein vor.
Die großen Raubtiere Löwe und
Leopard sind selten geworden, haben aber gesicherte Bestände. In der Ishasha-Region gibt es noch immer Löwen, die gelegentlich auf Bäume klettern. Hier liegt zur Abwechslung ein Leopard auf dem Baum.
Die Tüpfelhyäne ist etwas verbreiteter
. Bei der Bootstour auf dem Kazinga-Kanal kann man vor allem Flusspferde in stattlichen Zahlen beobachten. Die Flusspferddichte in Afrika ist nirgendwo größer als hier. Der Gesamtbestand wird auf ca 4000 Tiere geschätzt.
Krokodile sind im QENP sehr selten,
doch trifft man regelmäßig den Nilwaran an.
Es kommen zehn Primatenarten im Park vor, darunter auch Schimpansen.
Mehr als 600 Vogelarten sind registriert. Beim Launch-Trip auf dem Kazinga-Kanal kann man zahlreiche Wasservögel beobachten, darunter einige Rosapelikane, mehrere Kingfisherarten, Schreiseeadler, Goliathreiher, Uganda-Kormorane und verschiedene andere Storch- und Reiherarten.
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