Die Terrorgefahr in Deutschland ist nach Einschätzung des Bundespolizeichefs derzeit größer als je zuvor. Polizisten wird der Urlaub gesperrt, die Gewerkschaft spricht von der "größten Herausforderung in der Nachkriegsgeschichte"...
Die wegen der konkreten Terrorgefahr verschärften Sicherheitsvorkehrungen in Deutschland werden wohl mindestens bis zum Ende des Jahres aufrecht erhalten. Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, sagte, für Dezember geplante Urlaube und freie Tage seien den Polizisten vielerorts bereits gestrichen worden: "Solange die Weihnachtsmärkte laufen, müssen wir jederzeit mit Anschlägen rechnen." Es sei dort bundesweit massive Polizeipräsenz vorgesehen.
Die Anschlagsgefahr beschränke sich nicht auf Großstädte wie Berlin, Hamburg, Frankfurt oder München, so Wendt zur "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die deutsche Polizei stehe in den nächsten Wochen "vor der größten Herausforderung in der Nachkriegsgeschichte".
Der Präsident der Bundespolizei, Matthias Seeger, warnt vor Panik und Hysterie. Dies sei "nicht angebracht". Allerdings: "Auf einer Skala von eins - keine Gefahr - bis zehn - akute Anschlagsgefahr - liegen wir im Moment bei 9,0." Da gelte es, besonders wachsam zu sein, sagte Seeger der "Bild"-Zeitung. Bedroht seien eher die Menschen in Großstädten als auf dem Land, sowie Bahnhöfe und Flughäfen.
"Extra Streifen in Zivil und Uniform in den Zügen"
so wird es also demnächst nicht mehr zugehen- Mütze bis zur Nase. |
Oldenburg:
Mit Maschinenpistole im Bahnhof
Sicherheit Polizei will keine Panik schüren – Begleitung auch in einigen Zügen
Die Polizisten sind rund um die Uhr im Einsatz. Sie tragen schusssichere Westen und Maschinenpistolen.
VON SABINE SCHICKE UND THOMAS HUSMANN
OLDENBURG - Die Warnung vor konkreten Terroranschlägen gilt auch für Oldenburg: Auf dem Hauptbahnhof patrouillieren rund um die Uhr Bundespolizisten der Inspektion Bad Bentheim. Bewaffnet sind sie mit Maschinenpistolen, zum Schutz tragen sie zwölf Kilo schwere schusssichere Westen. In der Innenstadt zeichnen die City-Kameras am Lappan nun 24 Stunden lang auf, und die Polizei hat ihre Einsatz- und Streifendienste erhöht.
Das gilt besonders dort, wo viele Menschen aufeinandertreffen: etwa in Bussen, in der Innenstadt oder auch auf dem am Dienstag beginnenden Weihnachtsmarkt. „Wir stehen in engem Austausch mit der Bundespolizei“, sagt Oldenburgs Polizeichef Johann Kühme. Anders als die Kollegen von der Bundespolizei tragen die Landespolizisten aber keine Maschinenpistolen. „Die Sicherheitslage hat sich zwar verschärft“, erklärt Kühme, „aber wir sollten keine Panik schüren.“
Das gilt besonders dort, wo viele Menschen aufeinandertreffen: etwa in Bussen, in der Innenstadt oder auch auf dem am Dienstag beginnenden Weihnachtsmarkt. „Wir stehen in engem Austausch mit der Bundespolizei“, sagt Oldenburgs Polizeichef Johann Kühme. Anders als die Kollegen von der Bundespolizei tragen die Landespolizisten aber keine Maschinenpistolen. „Die Sicherheitslage hat sich zwar verschärft“, erklärt Kühme, „aber wir sollten keine Panik schüren.“
Video:Angst vor Terror
Das Hauptaugenmerk richte sich auf Bahnhöfe und Flughäfen, daher sei es angeraten, dort Maschinenpistolen zu tragen. Die Landespolizei habe sich nach dem derzeitigen Erkenntnisstand anders entschieden. Kühme schätzt, dass letztmals durchgängig alle zu RAF-Zeiten mit MPs ausgestattet waren.
Daniel Hunfeld, Reviersprecher der Bundespolizei auf dem Oldenburger Hauptbahnhof erläutert: „Wir beobachten verdächtige Personen und behalten abgestellte Gepäckstücke im Auge.“ Zusätzlich werden einige Züge der Deutschen Bahn und Nordwestbahn bis nach Wilhelmshaven, Bremen, Richtung Osnabrück und Leer begleitet.
Die erhöhte Sicherheitsstufe gilt seit Dienstagmittag 13 Uhr. „Das letzte Mal, als die erhöhte Sicherheitsstufe galt, war nach den Bombenanschlägen in London“, erinnert sich Hunfeld, „aber nur für kurze Zeit.“ Das war am 7. Juli 2005, als in drei U-Bahn-Zügen und einem Doppeldeckerbus Selbstmordattentäter 52 Menschen mit in den Tod rissen. „Von den Bürgern bekommen wir viel Zuspruch“, sagt er. „Die fühlen sich sicherer.“ Unterdessen sind auf dem Bahnhof regelmäßige Durchsagen zu hören, auf das Gepäck zu achten. Polizeichef Johann Kühme rät, wer etwas Verdächtiges beobachte, könne sich unter Tel. 790 4115 an die Polizei wenden.
1 Kommentar:
So jetzt ist es soweit. Der Terror erreicht uns. Das Terror Netzwerk al Qaida plant nach einem „Spiegel“-Bericht möglicherweise einen Anschlag auf den Berliner Reichstag. Dabei wollten sie offenbar Geiseln nehmen und mit Schusswaffen ein Blutbad anrichten. Ich will nicht hoffen, dass die Politiker das nutzen, um unsere bürgerlichen Freiheite noch weiter einzuschränken, wie z.B. die Einführung der Vorratsdatenspeicherung, etc.
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