Dienstag, 6. Juli 2010

Ein Arbeiter ist krank,,,

...und Sarah kümmert sich. Da sie auch Altenpflegerin ist,  kennt sie sich aus.

so sieht hier ein Rezept aus.

und so gibt es hier die Medikamente. Haltbarkeitsdatum?

In solchen Tütchen, aus Papier gefaltet, gibt es auch auf der Straße Erdnüsse zu kaufen.

Auszug aus einem Bericht von Michael Engl
In Uganda kann sich „Kranksein“ eigentlich nur ein ganz geringer Teil der Bevölkerung leisten. Es ist die dünne Oberschicht der Politiker, die für Therapien nach England oder nach Südafrika in Privatkliniken fliegen. Für den Großteil der Ugander sind Therapien oftmals unbezahlbar, falls überhaupt Geld für einen Arztbesuch da ist.
Doch Ärzte sind nur in den größeren Städten zu finden. So kommen im Bezirk Katakwi, dem Wera angehört, 60.000 Einwohner auf einen Arzt, und im Bezirk Soroti mit der Bezirkshauptstadt fallen immerhin noch 22.000 Einwohner auf einen Arzt.
Mein jetziger Aufenthalt in Uganda ist aber nicht geplant, um unentgeltlich Patienten zu behandeln. Das können andere Organisationen besser und effizienter als ich. Natürlich werde ich trotzdem so weit wie möglich auch Kranke medizinisch versorgen, das gebietet meine ethische Einstellung, aber es wird nicht die Hauptarbeit sein. Nein, ich fliege nach Uganda, um das System zu verändern. Nicht um das Rad neu zu erfinden sondern um die Spur des Rades besser einzustellen.
Die bisherigen Erfahrungen haben Schwachpunkte in der derzeitigen medizinischen Praxis offenbart. Jetzt gilt es vor Ort Überzeugungsarbeit für Veränderungen zu leisten, dies am besten anhand von Beispielen.
Wirtschaftlichkeit der Systeme ist bei steigenden Medikamentenkosten ein brandheißes Thema. Die Interessen der Pharmaindustrie können da manchmal mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen konträr sein. Aber money makes the world go round. Dies umso mehr in kleptokratrischen Systemen.
Es ist dieses Zurückkommen an Orte, dieses Wiedererkennen von Gerüchen, der dankbare Blick für ein Lächeln, die mich nicht mehr loslassen. Es ist sozusagen ein Eintauchen in eine andere Realität, um den Blick auf das Eine, das Ganze nicht zu verlieren. Dies gibt auch wieder Kraft und Motivation für die Arbeit im Krankenhaus in Sterzing.

Keine Kommentare: